Viele haben sehnsüchtig darauf gewartet, am heutigen Samstag war es soweit: Haare schneiden, färben und föhnen ist nun wieder für alle, also auch für Ungeimpfte oder vor Kurzem Genesene, möglich. Die „Krone“ hat sich bei steirischen Friseuren umgehört.
„Wenn reger Andrang bei den Würstlstandln ist, dann machen alle anderen Geschäfte in der Stadt auch Umsatz“, erklärt Karin Höller. Die Inhaberin vom Salon Elfhochvier in der Grazer Sporgasse schaut aus dem Fenster im vierten Stock und nickt zufrieden. Es liege gerade etwas ganz Besonderes in der Luft, das sich schwer in Worte fassen lasse. „Wissen Sie, die Stimmung unter den Menschen ist seit heute besser. Vielleicht weil die Leute fühlen, dass wir wieder eine Einheit sind.“
Höller freue sich über die positive Atmosphäre, wirklich mehr zu tun als sonst, sei heute aber nicht gewesen. „Da so gut wie alle meine Kunden geimpft sind, wirkt sich die Aufhebung der 2G-Regel aus wirtschaftlicher Sicht nicht wirklich auf den Geschäftsalltag aus“, sagt die leidenschaftliche Friseurin.
Personalmangel ist das größte Problem
Auch Irene Schwarz vom gleichnamigen Salon in Raaba bei Graz ist glücklich, bei den Lockerungsschritten dabei zu sein, verzeichnet deshalb aber keine gravierenden Auswirkungen auf den Terminkalender, der ohnehin gut gefüllt ist. Zum Glück habe sie nie um Kunden bangen müssen. „Mein Problem ist eher, dass täglich Neukunden anrufen und wir sie nicht zeitnah bedienen können, weil der Personalmangel so akut ist“, berichtet die Salon-Leiterin.
Dass nun wirklich alle wieder körpernahe Dienstleister aufsuchen dürfen, sei natürlich gut für die Allgemeinheit. Der 3G-Check funktioniere in der Regel problemlos, auch an die Maskensituation hätten sich bereits alle gewöhnt.
Aus Sicherheitsgründen gibt es zwei Teams
Die Maßnahmen nimmt man auch bei Ginger in der Sackstraße ernst: „Unsere Mannschaft arbeitet aus Sicherheitsgründen in zwei Teams und dadurch sind wir wirklich ausgelastet“ berichtet Rudi Zötsch, der dazu rät, Wunschtermine rechtzeitig zu vereinbaren. Dass das Geschäft gut besucht ist, sei natürlich enorm positiv. Für Terminvereinbarungen hätten heute schon ein paar mehr Kunden als sonst angerufen, auch die ein oder andere Laufkundschaft, die ihm nicht bekannt war, sei wieder vorbeikommen. „Eine wirklich spürbare Änderung ist es nicht, da so gut wie all unsere Kunden geimpft sind. Das fällt bei den Kontrollen natürlich auf“, erklärt Zötsch, der sein Handwerk mit Leidenschaft ausübt.
„Ich bin über die aktuelle Situation sehr froh, denn es gab herausfordernde Phasen, das ist Fakt. Da muss man niemandem ein X für ein U vormachen, es war zwischendurch nicht immer einfach.“ Grundsätzlich denke er, dass sich die Aufhebung der 2G-Regel bei den meisten Betrieben positiv auswirken werde.
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