Oft hört man: „Ich brauche kein Datum, um jemandem zu sagen, dass ich ihn liebe!“ Dabei kann genau das aber hilfreich sein.
Tag der Liebe oder doch Tag des Konsums? Die heimische Wirtschaft profitiert jedenfalls kräftig vom Valentinstag – anders als in den vergangenen Jahren kaufen zahlreiche Tiroler heuer auch wieder im Geschäft und nicht online.
Doch wie sieht eine Beziehungsexpertin den 14. Februar? Die Tiroler Psychologin Ulrike Paul bietet unter anderem Paartherapie an und findet, dass Anlässe wie diese sehr wohl ihre Berechtigung haben: „Ritualisierte Tage, wie es beispielsweise ja auch der Muttertag ist, sind schon sinnvoll.“ Sie rät dazu, am Valentinstag besonders an seinen Partner zu denken und die Beziehung zu zelebrieren. „Das ist auch unabhängig von solchen Tagen wichtig, aber der Valentinstag kann daran erinnern“, bestärkt die Paartherapeutin darin, den Anlass als Feiertag für die Partnerschaft zu nutzen. Vor allem, wenn solche Tage sonst eher selten der Fall sind.
Wenn Kinder da sind, man mit der Berufstätigkeit und allem anderen beschäftigt ist, kann es vorkommen, dass sich Paare aus den Augen verlieren.
Psychologin Ulrike Paul
Trotz Familie nicht auf Zweisamkeit vergessen
Gerade bei Paaren mit Nachwuchs kommt Zweisamkeit oft zu kurz. „Wenn Kinder da sind, man mit der Berufstätigkeit und allem anderen beschäftigt ist, kann es vorkommen, dass sich Paare aus den Augen verlieren“, weiß Paul. Man unternehme als Familie etwas, mit Freunden, ein Partner für sich alleine, während der andere bei den Kindern bleibt – jedoch nie etwas gemeinsam als Paar. „Da kann ein Tag wie der Valentinstag wieder daran erinnern, sich als Paar zu begreifen.“
Klischees nicht immer hilfreich
Wie man seine Beziehung am besten feiert, ist individuell. Nicht jeder schreibt gerne romantische Zeilen oder liebt Blumen. „Verschiedenen Menschen ist Verschiedenes wichtig“, verdeutlicht die Expertin. Klischeehaftes Beispiel: Die Frau hofft am Valentinstag auf Blumen, der Mann erfüllt die Erwartungen nicht – und schon ist der Konflikt da. Dann hilft laut Expertin vor allem ein klassisches Mittel: über die eigenen Bedürfnisse sprechen.
Prinzipiell gilt laut Paul: Man sollte beim Schenken einen Weg finden, wie man authentisch Zuneigung zeigen kann. „Das kann der Blumenstrauß sein, aber auch ein Buch, ein Wellness-Wochenende oder den Partner bekochen.“ Dann, so ist die Expertin sicher, kann der Valentinstag als Anstoß dienen, auch an anderen Tagen bewusst an die Partnerschaft zu denken.
„Der Valentinstag ist das, was man aus ihm macht“
So kann das Geschenke kaufen am Valentinstag durchaus aus einem positiven Blickwinkel betrachtet werden: Wenn beide daran eine Freude haben, warum nicht? Schlussendlich ist dieser Tag für Paartherapeutin Ulrike Paul eines: „Das, was man selber daraus macht, und mit welcher Bedeutung man ihn versieht.“
Vanessa Holer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.