Schwer überzeugbar

Pflicht sorgte für keinen Anstieg bei Impfungen

Österreich
12.02.2022 16:54

Seit mittlerweile einer Woche gilt in Österreich eine Corona-Impfpflicht für (fast) alle Personen ab 18 Jahren. Einen wirklichen Effekt auf die Durchimpfungsrate hatte die Maßnahme aber bislang nicht. Ab Mitte März soll dann auch tatsächlich gestraft werden - aufgrund der zuletzt aufgekommenen Kritik durch die Landeshauptleute stellt sich nun vielmehr die Frage, ob es dazu überhaupt kommen wird.

Bislang wurden in Österreich gesamt knapp 18 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht. Damit verfügen aktuell knapp 70 Prozent der Bevölkerung über ein aktives Impfzertifikat. Knapp 76 Prozent der Menschen haben aktuell zumindest eine Impfdosis erhalten. 

Anstieg bleibt aus
Mit der Impfpflicht versucht die Bundesregierung auf kommende Infektionswellen - vor allem im nächsten Herbst - und sehr wahrscheinlich auftretende neue Virusvarianten vorbereitet zu sein. Verzeichnete das Gesundheitsministerium kurz nach der Ankündigung der Verpflichtung im November des Vorjahres noch einen Anstieg bei den Erstimpfungen im Land, führte jedoch der Start Anfang Februar zu keinem derartigen Effekt. 

Täglich sichern sich nur noch weniger als 0,01 Prozent der Gesamtbevölkerung den ersten Stich - in Zahlen betrachtet gab es dabei nur 1420 Erststiche. Nach Start der Impfpflicht gab es in Summe knapp 45 Prozent weniger Impfungen als in der Woche zuvor. 

Ungeimpfte weiter nicht zu motivieren
Viele Ungeimpfte - nach wie vor immerhin rund 1,3 Millionen Erwachsene im Land - scheinen also die angedrohten Strafen in Kauf zu nehmen. In der ersten Phase stehen zumindest bis Mitte März ohnehin keine Konsequenzen im Raum. Erst mit „Phase 2“ ab dem 15. März drohen erste Geldstrafen. Für Verweigerer sieht das Gesetz eine Strafhöhe von 600 Euro alle drei Monate vor - die Höchststrafe beläuft sich auf 3600 Euro bzw. 2400 Euro pro Jahr.

Politisches Ringen geht weiter
Manch einer dürfte aber auch damit spekulieren, dass die Impfpflicht ohnehin nur kurz währen könnte. Nicht einmal eine Woche nach Inkrafttreten äußerten schließlich die ersten Landeshauptleute ihren Unmut über die Maßnahme und traten etwa für eine Verschiebung des Zeitplans ein. Die Regierung beharrt jedoch vehement auf ihrem Plan.

Eine mögliche Verschiebung oder gar das Aus für die Impfpflicht könnte jedenfalls zu neuerlichen Problemen im Herbst führen. Tritt dann nämlich eine möglicherweise gefährliche Infektionswelle auf, käme eine erst dann verabschiedete Pflicht zu spät - die Impfung benötigt schließlich mit ihren drei Dosen rund ein halbes Jahr, um sicher zu wirken.

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