Erst kürzlich gastierte Jakub Hruša im Wiener Konzerthaus. Am Pult der Bamberger Symphoniker, denen er seit 2016/17 und derzeit noch bis 2026 als Chefdirigent vorsteht. Doch längst reißen sich alle großen internationalen Orchester um ihn - auch mit den Wiener Philharmonikern und in Salzburg ist er in Zukunft zu erleben.
Bamberg ist für den aus Brünn gebürtigen Jakub Hruša (40) ideale Karrierebasis. Demnächst dirigiert er die Boston Symphony und The New York Philharmonic. „Mein Traum ging in Erfüllung“, freut er sich und kehrt dennoch immer wieder gern zu seinen „Bambergern“ zurück: „In unserer Welt, wo alles sehr schnell ist, oft zu sachlich, zu technisch, sind die Bamberger das Gegenteil in allen Aspekten. Wir arbeiten konzentriert. Ein harmonisches Kollektiv, wie eine Familie.“ Längst musiziert er mit allen großen Orchestern der Welt, mit den Berliner Philharmonikern, mit Amsterdams Concertgebouw, in Cleveland, Chicago, mit der Tschechischen Philharmonie oder Santa Cecilia.
Am Pult der Wiener Philharmoniker wurde er zuletzt für Smetanas „Má Vlast“ gefeiert: „Wir haben auf eine sehr authentische Art zueinandergefunden, wollen unsere Beziehung weiterentwickeln. Pläne für Konzerte und Reisen werden verhandelt, sehr vielversprechend“, verrät Hruša. Opern dirigiert er zwei bis dreimal pro Jahr: „Es soll außerhalb der Routine sein.“ Mit der Staatsoper, wo er bisher nur Janáčeks „Sache Makropulos“ leitete, verhandelt er. Bei den Salzburger Festspielen debütiert er heuer mit Janáčeks „Kát’ja Kabanová“. Davor leitet er „Lohengrin“ in London und kehrt im November nach nach Brünn zurück.
Seine Heimatstadt erfüllt ihm den Wunsch, beim Janáček-Festival die letzte Oper „Aus einem Totenhaus“ und die „Glagolitische Messe“ szenisch zu koppeln. Bei Janáček schwärmt er besonders von dessen „für Nicht-Muttersprachler kaum fassbaren, faszinierenden Feuilletons“. Neben Strauss und Puccini hält er ihn für den bedeutendsten Opernkomponisten im frühen 20. Jahrhundert.
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