Zwei Fehlschüsse waren zu viel: Biathletin Lisa Hauser musste sich am Sonntag im olympischen 10-km-Verfolgungsbewerb der Frauen in Zhangjiakou mit dem siebenten Rang (+2:09,8 Min.) begnügen, nachdem sie im Sprint Vierte gewesen war. Nach dem dritten Schießen noch auf Medaillenkurs, warfen ein weiterer Fehler und eine nicht optimale Laufleistung die Tirolerin aus dem Rennen um Edelmetall. Sprintsiegerin Marte Olsbu Röiseland (NOR) eroberte überlegen ihr drittes Gold in China.
Sehr trockener Neuschnee und eine langsame Spur hatten die Athletinnen vor eine enorme Herausforderung gestellt. Hauser musste über ihre Grenzen gehen. „Ich bin schon viele Rennen in meinem Leben gelaufen, aber das zählt zu den Top drei was die ‘zachsten‘ Verhältnisse betrifft“, erklärte die 28-jährige Massenstart-Weltmeisterin und berichtete von unzähligen Frauen, die wegen Erfrierungserscheinungen in der Kabine geweint hätten.
Hauser misslang der Sprung nach vorne. „Für eine Medaille hätte ich vier Mal die Null bringen müssen“, wusste sie. „Ich bin auch am Start gestanden und wollte zumindest einen Platz gutmachen. Ich darf trotzdem über einen siebenten Platz nicht jammern, eine Chance ist noch da mit dem Massenstart.“ Ihre Laufzeit sei „sicher nicht zufriedenstellend“ gewesen, sagte Hauser, das Material habe aber gepasst. „Es war alles so langsam, mir ist vorgekommen, man muss in der Abfahrt noch anschieben. Aber es ist jeder so gegangen.“
Katharina Innerhofer landete als zweitbeste Österreicherin mit drei Strafrunden jeweils nach Fehlern im Stehend-Anschlag an der 22. Stelle (+3:37,8 Min.). „Es ist richtig schön, dass es ein Winter Wonderland heute ist, aber das war ein Rennen, das einem Athleten alles abverlangt“, sagte die Salzburgerin, die sich als zweite ÖOC-Biathletin für den abschließenden Massenstart am 19. Februar qualifizierte. Julia Schwaiger wurde nach drei Fehlschüssen 44. (+5:55,3). „So ein Rennen habe ich noch nie erlebt. Wenn man bei diesen Verhältnissen nicht gut drauf ist, ist es natürlich bitter.“ Sie wisse nicht, ob es nur an der eigenen Form liege. „Aber sie trägt einiges dazu bei.“
Röiseland schien von den Bedingungen unbeeindruckt, nach Mixed-Staffel und Sprint triumphierte sie auch in der Verfolgung. Mit großem Vorsprung, auch dank bester Schießleistung der Top Ten und nur einem Fehler. Die Schwedin Elvira Öberg (3 Fehlschüsse) lag schon 1:36,5 Minuten zurück, behielt aber den zweiten Rang vom Sprint. Die Norwegerin Tiril Eckhoff (+1:48,7/3) überholte auf der Schlussrunde noch ihre Landsfrau Ingrid Landmark Tandrevold, die es nur mit letzter Kraft als 14. ins Ziel schaffte. Die 25-Jährige brach entkräftet zusammen und musste behandelt werden.
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