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Vorarlbergs Know-how beschert Schweiz drei Goldene

Vorarlberg
13.02.2022 12:45

Aufatmen in der Schweiz! Mit dem grandiosen Sieg von Marco Odermatt im Olympia-Riesentorlauf zogen die Eidgenossen im Medaillenspiegel - aus ihrer Sicht - endlich auch in Sachen Goldmedaillen-Anzahl an Vorarlberg vorbei. Was die westlichen Nachbarn allerdings wissen sollten: Bei allen drei ihrer Goldmedaillen, hatten Vorarlberger ihre Finger maßgeblich im Spiel.

Für das erste Gold der Schweiz hatte Beat Feuz in der Abfahrt gesorgt. Der „Kugelblitz“, der bereits seit vielen Jahren in Tirol mit seiner Lebensgefährtin Katrin Triendl wohnt, krönte seine sensationelle Karriere mit dem Olympiasieg. Dass es in Peking im dritten Anlauf nach Sotschi 2014 (13.) und Pyeongchang (3.) endlich klappte, lag natürlich in erster Linie an den großen Qualitäten des Emmentalers. Allerdings auch daran, dass er mit seinen - vom Südtiroler Sepp Kuppelwieser präparierten und in der Vorarlberger Gemeinde Kennelbach gebauten - Head-Skiern perfektes Material unter den Füßen hatten. Ein kleiner Teil des Feuz Golds geht also auch ins Ländle.

Noch mehr Ländle-Know-How war bei Lara Guts Super-G-Gold im Spiel. Wie Feuz vertraut die Tessinerin auf Head-Latten, die bei diesen Olympischen Spielen bislang mit Abstand am schnellsten waren. Gleich zwölf (5x Gold, 2x Silber, 5x Bronze) der Alpin-Medaillen wurden auf dem Material der Kennelbacher, bei dem der Montafoner Rainer Salzgeber als Rennsportleiter werkt, gewonnen. Gut hat zudem mit dem Schröckener Thomas Rehm, der einst schon der Deutschen Maria Höfl-Riesch pfeilschnelle Skier zauberte, auch noch einen Servicemann aus Vorarlberg. So gesehen gehen auch von Laras Super-Gold und ihrem Riesentorlauf-Bronze ein paar Prozente nach Vorarlberg.

Lara Gut vertraut seit der Saison 2015/16 auf die Produkte des Kennelbacher Skiherstellers Head, seit der Saison 2016/17 wird sie vom Schröckener Servicemann Thomas Rehm betreut. (Bild: AFP)
Lara Gut vertraut seit der Saison 2015/16 auf die Produkte des Kennelbacher Skiherstellers Head, seit der Saison 2016/17 wird sie vom Schröckener Servicemann Thomas Rehm betreut.

Und jetzt Odermatt! Der sechsfache Juniorenweltmeister, der als größtes Skitalent seit Marcel Hirscher gilt, setzt seiner noch jungen, aber bereits höchst erfolgreichen Karriere mit dem Olympiasieg im Riesentorlauf die Krone auf. Was das Herz der Eidgenossen noch höher schlagen lässt: Odermatt macht das in Peking auf einem Schweizer Ski der Marke „Stöckli“. Doch was auf den ersten Blick nach einem perfekten eidgenössischen Triumph ohne jede Vorarlberger Beteiligung aussieht, ist es eben doch nicht. Odermatts Servicemann Christoph Lödler lebt zwar mittlerweile im Appenzell. Geboren und aufgewachsen ist der 46-Jährige aber auf der Vorarlberger Seite des Arlbergs, in Lech. 

Nachdem die Schweizer Tageszeitung BLICK augenzwinkernden Anspruch auf einen Teil der Goldmedaille von Snowboardcrosser Alessandro Hämmerle angemeldet hatte – Izzis Mama ist Schweizerin und er wuchs einige Jahre im Kanton Thurgau auf – scheint es nur gerechtfertigt, dass auch Österreich – genauer gesagt das Bundesland Vorarlberg – ein Stückchen vom Schweizer Goldkuchen abhaben will.

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