Überraschend ist das vielleicht nur für den Gesundheitsminister: Die erste Phase der Impfpflicht brachte in der ersten Woche null. Die „Krone“ hat alle Zahlen aus der Bundeshauptstadt Wien: An manchen Tagen wurde es sogar weniger statt mehr.
Stell dir vor, es ist Impfpflicht und keiner macht mit - so lässt sich die erste Woche zusammenfassen. Zur Erinnerung: Seit 5. Februar gilt die erste Phase der Pflicht, in der nichts passiert. Nach dem 15. März wird nur gestraft, wer sich zufällig in eine Polizeikontrolle begibt. Und Phase drei kommt, wie zuletzt auch von Bundeskanzler Karl Nehammer im „Krone“-Interview erklärt, vielleicht sowieso nie.
Dieser - diplomatisch formuliert - unklare Kurs hat die Wiener nicht gerade im Eiltempo zu den Impfstraßen getrieben, wie eine „Krone“-Anfrage an das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ergab. Die nachfolgende Grafik listet die vergangenen Wochen auf und zeigt: Einen Impfpflicht-Effekt gibt es nicht - und wenn, dann eher in die andere Richtung.
Der zweite Tag nach der Impfpflicht war der schlechteste
Die Prognose des Hacker-Büros: „Die österreichischen Instrumente rund um Maßnahmen und Impfung ergeben in Summe keine runde Strategie und haben kein erkennbares Ziel. Darum ist auch in den kommenden Tagen und Wochen kein Run auf die Schutzimpfungen zu erwarten.“
Flächendeckende Impfaktion an Volksschulen
Freilich könnte Wien beim Impfen auch noch aufholen - und so wird ein Pilotprojekt ausgerollt, um noch Stiche zu lukrieren: Vergangenen Dezember wurde an acht Volksschulen Impfungen verabreicht - durch Schulärzte. Ab Montag ist das in weiteren 176 Wiener Lehranstalten möglich, es gibt 3027 Voranmeldungen.
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