„Epidemiekurve sinkt“

Italien hat Impfquote von 90 Prozent überschritten

Ausland
14.02.2022 08:26

Italien hat als erstes EU-Land eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal eingeführt, das dann auch auf Lehrer und Sicherheitskräfte ausgedehnt wurde. Am 8. Jänner wurden schließlich alle über 50-Jährigen verpflichtet, sich immunisieren zu lassen. Nun ist die Impfquote von 90 Prozent überschritten worden.

91 Prozent der Menschen in Italien im Alter von über zwölf Jahren haben zumindest eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, berichtete der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza. „Die Epidemiekurve sinkt, ohne dass wir einen hohen Preis für die Schließungen zahlen mussten“, sagte der Gesundheitsminister in einem TV-Interview am Sonntag. Die Regierung könne daher einiges lockern. So sei am Freitag die Maskenpflicht im Freien gefallen.

„Die Maske war in den letzten Monaten ein grundlegendes Hilfsmittel und ist es immer noch: Sie sollte immer in geschlossenen Räumen und im Freien bei Menschenandrang getragen werden“, sagte Speranza. Am 31. März wird der seit zwei Jahren geltende Ausnahmezustand wegen der Pandemie nicht verlängert werden, doch das wissenschaftliche Komitee CTS, das die Regierung beraten hat, wird weiterhin im Einsatz bleiben.

(Bild: APA/AFP/Miguel MEDINA)

2G-Pflicht am Arbeitsplatz
Am Dienstag tritt die 2G-Pflicht für Berufstätige im Alter von über 50 Jahren in Kraft. Erwartet wird, dass deshalb Zehntausende Impfgegner auf ihren Job verzichten und ihr Gehalt verlieren. Das könnte für erhebliche Personalprobleme in der Privatwirtschaft sorgen, warnen Arbeitgeber. Denn von den 5,3 Millionen Ungeimpften gehören 1,4 Millionen jener Altersgruppe an, für die seit Anfang Februar eine Impfpflicht besteht. Wer sich nicht impfen lässt, muss mit einer Strafe von 100 Euro rechnen.

In einigen italienischen Städten haben am Samstag zahlreiche Menschen erneut gegen die Corona-Politik der Regierung demonstriert. Die größten Demonstrationen fanden in Triest und in Turin statt. Kundgebungen gab es auch in Bozen und Perugia. Eine weitere Protestkundgebung ist am heutigen Montag auf dem Gelände des Circus Maximus in Rom geplant.

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