Aufgefallen war der Pkw Beamten in einem Streifenwagen gegen Mittag auf der B62. Nahe Lackendorf wollten sie den dunkelblauen BMW X5 zur Kontrolle anhalten. Da gab der Lenker Gas. Bei Weppersdorf fuhr er von der Bundesstraße ab. Die Verfolgung gestaltete sich aus Rücksicht auf den Normalverkehr als schwierig.
Als der Kriminelle versuchte, in Richtung Grenze zu flüchten, kamen Kollegen der Verfolger hinzu und stellten ihren Streifenwagen quer. Doch dem Schlepper gelang es, daran vorbeizukommen. Er wurde schneller, der Abstand zu ihm größer. Dann bog er auf einen Waldweg ein, in dem unüberschaubaren Gelände verlor sich seine Spur.
Schlepperwagen leer
Polizeihubschrauber und Drohne unterstützten die Fahndung aus der Luft. Entdeckt wurde der Schlepperwagen von einem Jäger neben einem Waldweg. Der BMW X5 war leer. Nur im Kofferraum lagen zwei halbvolle Wasserflaschen – vermutlich von Flüchtlingen, die dort eingesperrt waren.
Die Suche ging weiter, unterstützt von einem Polizeihund. Gegen 13.30 Uhr konnten die ersten drei Flüchtlinge aus Syrien im Wald aufgegriffen werden. Die restlichen fünf Landsleute, die im BMW gesessen sind, wurden gegen Abend nahe der Gleise beim alten Bahnhof in Weppersdorf aufgespürt. Einer der Asylwerber gab an, dass es mit dem brutalen Schlepper eine Rauferei gegeben habe. Genaue Hintergründe sind unklar. Vom Täter fehlt vorerst jede Spur.
19-jähriger „Todeslenker“ wartet auf seine Anklage
Im Fall jener zwei Flüchtlinge, die im Oktober 2021 tot in einem Klein-Lkw bei Siegendorf gefunden worden waren, liegt der Abschlussbericht vor. Ob der mutmaßliche Schlepper, ein Lette (19), angeklagt wird, soll sich im März entscheiden.
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