Der aktuelle Renault Megane mit Verbrennungsmotoren soll zwar noch drei Jahre weitergebaut werden, sein Nachfolger kommt aber schon im April zu den Händlern. „Krone“-Motorredakteur Stephan Schätzl hatte bereits die Gelegenheit, den neuen französischen Stromer zu fahren. Seine Eindrücke hier im Video!
Generation 5 baut auf der neuen CMF-EV-Plattform des Konzerns auf, wird also elektrisch angetrieben. Ins Visier nehmen die Franzosen damit vor allem den VW ID.3, machen aber so ziemlich alles anders als die Wolfsburger. Front- statt Heckantrieb, opulentes Design innen wie außen, aber in allen Dimensionen etwas kleiner. Und rund 100 kg leichter: ab 1636 kg mit großem Akku und ebensolchem Motor.
Trotzdem würde es beim Platzangebot nicht zwicken, wenn die praktische Handyablage beidseits dem Knie nicht so im Weg wäre. Das ist aber auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt am Innenraum. Statt eines aufgesetzten Displays findet man eine harmonisch integrierte Lösung, angenehme Materialien und Türverkleidungen, die in einem Bogen nahtlos ins Armaturenbrett übergehen, sorgen für Wohlfühlatmosphäre. Das Bediensystem basiert auf Android Automotive (wie bei Polestar) und kann mit dem integrierten Google Maps Routen automatisch inklusive Ladestopps planen.
Beide verfügbaren Motoren kommen ohne Seltene Erden aus, der Akku mit weniger Kobalt als bisher üblich. Dieser wird mit 40 oder 60 Kilowattstunden Nettokapazität angeboten. Da bietet VW mehr. Der größere ermöglicht in Kombination mit dem 160 kW/218 PS starken Motor eine Normreichweite von 450 Kilometer. Mit bis zu 130 kW Ladeleistung dauert es eine halbe Stunde von 15 auf 80 Prozent. Auch der 22-kW-DC-Lader ist serienmäßig.
Der kleinere Motor ist vor allem für konsequente Stadtfahrer geeignet. Er leistet 96 kW/131 PS, mit dem kleineren Akku schafft er 300 Kilometer WLTP-Reichweite. Einzig in der Ausstattungsvariante „Evolution Extended Range“ ist er auch mit der großen Batterie erhältlich. Diese Kombination bietet mit 470 Kilometer die beste Reichweite.
Gut aushalten kann man es aber auch auf längeren Strecken: Der Megane fährt sich handlich und komfortabel und macht auch auf kurvigen Straßen Spaß. Allerdings arbeitet die direkte Lenkung relativ gefühllos. Per Paddles lassen sich drei Rekuperationsstufen plus Segeln einstellen. Die Übersichtlichkeit ist mäßig, Parksensoren und eine gestochen scharfe Rückfahrkamera aber serienmäßig.
Die Preisliste beginnt bei 37.300 Euro für das gut ausgestattete Basismodell mit 131 PS und 300 km Reichweite. Mindestens 41.900 werden für den starken Motor mit großem Akku fällig.
Fahrzit
Ab April steht der Elektro-Megane beim Händler. Billig ist er nicht, aber eine günstige Alternative. Und in Sachen Anmutung ist er seinem deutschen Konkurrenten weit voraus. Der wiederum bietet wahlweise einen größeren Akku an. Mit dem Einstiegsakku und dem 131-PS-Motor liefert Renault andererseits eine Antwort auf die Frage: Müssen E-Autos oberhalb von Kleinwagen immer einen großen Akku und viel Leistung haben?
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