Ertlwand abtragen

Jahrelange Planung: Ausbau der Lieserschlucht fix

(Bild: TV Spittal )

(Bild: Adalbert Rieder)

Tunnel, steinschlagsichere Galerie und Sicherungsnetze: Der infrastrukturelle Ausbau der Lieserschlucht beschäftigt seit Jahren die Kärntner Politik. Nun könnte endlich eine Lösung für die Engstelle im Bereich der Ertlwand gefunden sein. Landesrat Martin Gruber präsentierte der Regierung eine Ausbauvariante. Umleitungen und der Bauzeitpunkt sorgen dabei jedoch für Kritik.

Tonnenschwere Felsbrocken, die auf die Fahrbahn donnern, oder Schlammlawinen, die die Straße verlegen – in den vergangenen Jahren musste die Lieserschlucht immer wieder gesperrt werden. Mehrere Millionen Euro sind bereits in die Absicherung der Ertl-wand zwischen Seeboden und Spittal geflossen. Im Sommer könnte aber endlich der notwendige Sicherheitsausbau umgesetzt werden. Landesrat Martin Gruber hat der Regierung zwei Ausbauvarianten für die Lieserschlucht und für einen Radweg präsentiert.

Die Ertlwand abzutragen bedeutet, dass wir zugleich auch eine langjährige Gefahrenstelle entschärfen und die Lieserschlucht somit insgesamt sicherer für alle Verkehrsteilnehmer machen.

Landesrat Martin Gruber

Ertlwand soll abgetragen werden 
Experten sehen in der teilweisen Abtragung der Ertl-wand und der Umsetzung eines Radweges, der mittels Kragplatten über die Lieser errichtet werden soll, die optimale Projektvariante. „Die Ertlwand abzutragen bedeutet, dass wir zugleich auch eine langjährige Gefahrenstelle entschärfen und die Lieserschlucht somit insgesamt sicherer für alle Verkehrsteilnehmer machen“, erklärt Gruber.

Sprengung würde Gefahr für darüberliegende Häuser darstellen
Bereits im Jahr 2013, als Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer Verkehrslandesrat war, sollte die Ertlwand teilweise gesprengt werden. „Damals gab es Bedenken, dass Sprengarbeiten eine Gefahr für darüberliegende Häuser dargestellt hätten“, schildert Köfer – die Arbeiten fanden daher nicht statt.

Köfer kritisiert jedoch den geplanten Bauzeitpunkt
Die Stadt Spittal stehe nun hinter dem Ausbau der Lieserschlucht. Köfer kritisiert jedoch den geplanten Bauzeitpunkt: „Im Sommer kann die Schlucht nicht gesperrt werden. Schon jetzt fahren hier täglich 16.000 Fahrzeuge. Bei einer Sperre der Autobahn müsste der Verkehr über den Fratres umgeleitet werden. Hinzu kommen noch die Radfahrer.“