Ein Knöchelbruch hatte die Olympischen Spiele für ihn vorzeitig beendet. Dennoch kann Clemens Millauer nur zwei Tage später schon wieder lachen. Denn seine Herzdame Anna Gasser schnappte sich am Dienstag Gold im Big Air. Vor Freude flippte Millauer mit einem Gipsfuß vor dem TV-Gerät aus.
Mit einem Cab Double Cork 1260, den Gasser erstmals in einem Bewerb zeigte, setzte sie die Neuseeländerin Zoi Sadowski Synnott unter Druck. „Alter, das gibt’s ja nicht“, jubelte ihr Freund und Trainingspartner Millauer nach dem Sprung.
Am Ende gab es Gold für Gasser. Damit wiederholte sie in Peking ihren Triumph im Big Air von Pyeongchang 2018.
Millauer verfolgte den Bewerb zu Hause vor dem TV-Gerät. Der Freestyle-Snowboarder hatte sich am Sonntag im Training für den Pekinger Big-Air-Bewerb in Shougang rechts einen Innenknöchelbruch zugezogen und war nach Annas Gold-Coup ganz Hin und Weg.
„Das Nervenaufreibendste“
„Dass sie den letzten Sprung, der von Anfang an geplant war, dass sie den so gut reinbekommt, war das Nervenaufreibendste“, so Millauer. „Dass es hingehaut hat, war natürlich sehr schön. Sie hat, ohne an sich zu zweifeln, ihre Tricks perfekt gemacht. Es hat mich am meisten gefreut, dass sie wieder an einem so wichtigem Tag all das perfekt hervorholt, was sie in den letzten Jahren trainiert hat. Sie ist heute wirklich ihr bestes Snowboarden gefahren. Für mich ist es wegen der Verletzung bitter, aber es ist einfach cool, dass es sich für die Anna ausgezahlt hat."
„Als er sich wehgetan hat, habe ich gar nicht mehr so an den Bewerb gedacht, meine Perspektive hat sich ziemlich verändert. Man denkt sich dann, dass es wichtigere Sachen als die Medaille gibt“, schildert Gasser nach ihrem Gold-Coup. „Der Clemens ist so eine wichtige Person für mich, eine Stütze. Ich wusste im ersten Moment nicht, wie ich das schaffen soll. In Korea war er die Person, die mir geholfen hat und mich beruhigt hat. Aber ich habe mit ihm vor dem letzten Sprung telefoniert. Irgendwie ist er doch heute mitgefahren.“
„Anna, du kannst den, hau ihn einfach raus“
Und was wurde besprochen? „Wir haben schon vor dem zweiten Sprung telefoniert“, schmunzelt die Kärntnerin. „Wir haben uns da für die Sicherheitsvariante entschieden. Vor dem letzten Sprung hat er gesagt: Anna, du kannst den, hau ihn einfach raus!“ Und wie sie das getan hat ...
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