Seit dem vergangenen Samstag gibt es im Handel keine 2G-Regel mehr, es gilt nur noch eine Maskenpflicht. Rainer Trefelik zeigt sich darüber sehr erfreut, der WKO-Handelsobmann denkt aber bereits an weitere Lockerungen. „Ich weigere mich, daran festzuhalten, dass ich irgendwann immer nur mit einer Maske durchs Leben laufe. Wir haben in Wien - anders als in anderen Bundesländern - seit Juli durchgehend FFP2-Maske. Das kann kein Dauerzustand sein“, hofft Trefelik auf ein baldiges Masken-Aus im Handel seitens der Regierung.
Als Zwischenschritt kann sich Trefelik die Maskenpflicht noch vorstellen. „Aber wir wissen, dass viele Bereiche des Handels mit Maske ein Hemmnis sind, speziell beim Gustieren im Modebereich. Das funktioniert nicht so gut.“ Das gehe ihm zufolge auf Kosten der Frequenz oder der Kauflaune.
In vielen Bereichen des Handels ist die Maske ein Hemmnis, speziell beim Gustieren im Modebereich. Das funktioniert nicht so gut.
Rainer Trefelik, WKO-Handelsobmann
Perspektive für den Herbst wird gewünscht
Seine Erwartungen an den Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch? „Wir brauchen dringend eine Perspektive. Nicht nur für die nächsten Tage und Wochen, sondern speziell für den Herbst.“ Wichtig sei die Bereitstellung eines sicheren Geschäfts, um den Kunden Vertrauen zu geben. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, dass wir noch einmal in einen Sommer hineinlaufen und sagen, dass aufgrund niedriger Corona-Zahlen alles vorbei ist - und dann fliegt uns im Herbst das noch einmal alles um die Ohren. Das wäre das Worst-Case-Szenario für den Handel.“
Der Handel sei ihm zufolge nie ein Infektionstreiber gewesen, diese Balance müsse nun auch bei den Öffnungsschritten gefunden werden. „Ich möchte nicht sagen, dass in Sachen Pandemie alles vorbei ist - und sich die Kunden trotzdem nicht hertrauen.“
Kritik an Demonstranten
Klare Worte fand Trefelnik bereits am vergangenen Wochenende für die zahlreichen Demonstrationen der Impfpflicht-Gegner. „Hier passt die Wertigkeit nicht mehr. Wir reden da von einem regelmäßigen Lahmlegen der Hauptverkehrsstraßen.“ Es gebe ein garantiertes Recht auf Versammlungsfreiheit, aber auch auf Erwerbsfreiheit.
Gastro fordert weitere Lockerung der Sperrstunde
Neben dem Handel hat auch die Gastronomie Erwartungen an den Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch. Die seit 5. Februar gültige Verlängerung der Sperrstundenregelung von 22 Uhr auf 24 Uhr war für die Branche zwar ein Schritt in die richtige Richtung - aber dennoch zu wenig: „Wir hoffen, dass schon bald weitere einschränkende Maßnahmen aufgehoben werden, denn beispielsweise die Nachtgastronomie hat bisher noch gar nicht profitieren können“, sagt dazu Wiens Gastronomie-Obmann Peter Dobcak in „Nachgefragt“ mit Gerhard Koller.
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