6% Inflation im März?

Teuerung: Jetzt geht es an die Ersparnis-Polster

Familie
16.02.2022 06:00

Wer nicht auf Erspartes zurückgreifen kann, den trifft die Preissteigerung mit voller Wucht. Familien, die ihr Budget auf die Schaffung von Wohnraum ausrichteten, müssen umschichten.

Die Inflation steuert bis März auf sechs Prozent zu! Das ist der höchste Wert seit Juni 1984, als in Folge des zweiten Ölschocks die Teuerung sehr stark angezogen hat. Auch aktuell sind es die Energiepreise, die immer mehr Menschen Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Heizöl, Diesel, Super, Gas und Strom waren im Dezember 2021 zwischen 12,4 und 44,3 Prozent teurer als im Dezember 2020.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Immer mehr Haushalte müssen umschichten
„Aufgrund der stark gestiegenen Erzeugerpreise und der vielen Unternehmen, die bereits angekündigt haben, dadurch in den kommenden Monaten ihre Verkaufspreise anheben zu müssen, ist zusätzlich mit einem weiteren Anstieg des Verbraucherpreisindex für industrielle Güter zu rechnen“, weiß Josef Baumgartner vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO). Je nach Lebenslage sind die Menschen stärker oder geringer von der Teuerung betroffen. „Vor allem jene Haushalte, die keine oder nur geringe Ersparnisse haben, müssen wegen der höheren Energiekosten ihre Ausgaben umschichten oder auf Konsum verzichten“, sagt Baumgartner.

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Vor allem jene Haushalte, die keine oder nur geringe Ersparnisse haben, müssen wegen der höheren Energiekosten ihre Ausgaben umschichten oder auf Konsum verzichten.

Josef Baumgartner vom WIFO.

Preiserhöhungen für Benzin und Diesel wiegen schwer
Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen, die nur wenig sparen können oder auch Familien, die ihr Budget auf die Schaffung von Wohnraum ausgerichtet haben, trifft die Steigerung besonders. Viele sind auch durch die Preiserhöhung für Benzin und Diesel belastet. „Reichere Haushalte indes können die Inflation, selbst wenn sie prozentuell durch einen anderen Warenkorb mehr ausmacht, relativ gut kompensieren, indem sie weniger sparen oder auf Erspartes zurückgreifen“, erklärt Baumgartner, „unzählige Haushalte mit geringerem Einkommen haben diese Möglichkeit nicht.“

Für ebendiese Gruppe wird es in den nächsten Monaten eng. Zumal die Erhöhung der Richtwertmieten im April bzw. Mai viele Menschen zusätzlich treffen wird und in den nächsten Monaten auch mit höheren Preisen für Nahrungsmittel zu rechnen ist, so der Experte.

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