Am Dienstag wurde bekannt, dass Prinz Andrew sich im Missbrauchsprozess mit Klägerin Virginia Giuffre mit einem Vergleich geeinigt hat. Die US-Amerikanerin hatte dem 61-Jährigen vorgeworfen, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Der Betrag, den der Sohn von Queen Elizabeth bezahlen muss, wurde nicht offiziell bekannt gegeben, der „Telegraph“ schätzt jedoch, dass sich die Summe auf 12 Millionen Pfund belaufen könnte. Und an der Begleichung dieser Rechnung wird sich demnach auch die britische Monarchin beteiligen.
Vor gut 20 Jahren soll Prinz Andrew die damals noch minderjährige Viriginia Giuffre mehrmals missbraucht haben. Sie wurde nach eigenen Angaben zum Opfer eines von dem US-Multimillionär Jeffrey Epstein und dessen Ex-Freundin Ghislaine Maxwell aufgebauten Missbrauchsrings und durch die beiden an Andrew vermittelt. Der Sohn von Queen Elizabeth hatte die Vorwürfe gegen ihn stets vehement bestritten.
Nun hat sich Andrew mit der Klägerin auf einen Vergleich geeinigt, wie am Dienstag bekannt wurde. Er werde unter anderem auch Giuffres Wohltätigkeitsorganisation zur Unterstützung von Opfern von Gewalt unterstützen, hieß es.
Queen will Teil von Prinz Andrews Schuld begleichen
Britische Medien berichten nun, dass Queen Elizabeth ihren Sohn bei der Begleichung dieser Rechnung wohl unter die Arme greifen werde. Wie der „Telegraph“ schätzte, werde sich die Endsumme, die Andrew an Giuffre zu erstatten habe, wohl auf über 12 Millionen Pfund (etwa 14,3 Millionen Euro) belaufen. Neben der Summe, die dabei an die Klägerin bezahlt werde, muss Andrew nach der Einigung nun auch alle möglichen Gerichtskosten tragen.
Die Königin werde dabei wohl auf die Mittel aus ihrem privaten Nachlass aus dem Herzogtum Lancaster zurückgreifen, wurde berichtet. Dieser sei kürzlich um 1,5 Millionen Pfund auf mehr als 23 Millionen Pfund gestiegen.
Endgültigen Schlussstrich unter Skandal gezogen
Die Entscheidung, sich schlussendlich doch mit Giuffre zu einigen, obwohl dies laut Experten nach außen einem Schuldeingeständnis gleichkommen wird, sei gut kalkuliert, hieß es. Man habe den Schritt unternommen, um einen Schlussstrich unter den Skandal zu ziehen, bevor dieser die Feierlichkeiten zum Thronjubiläum der Queen im Juni überschatten konnte.
Druck sei dabei auch von der Königsfamilie gekommen, will die Zeitung herausgefunden haben. Ein Prozess in New York hätte voraussichtlich im Herbst stattgefunden und riesige mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Nach der Einigung sei man erleichtert darüber, dass der Fall endlich abgeschlossen sei und nicht mehr vor Gericht landen werde, hieß es weiter. Einen Schritt zurück in die Öffentlichkeit wird es für Prinz Andrew aber wohl nicht geben, will ein Palast-Insider wissen. „Unabhängig vom Ergebnis hat er sich aufgrund seines erschreckenden Mangels an Urteilsvermögen und seiner schlechten Auswahl an Freunden und Mitarbeitern von jeder öffentlichen Rolle ausgeschlossen“, erklärte dieser.
Der 61-Jährige, dem schon vor einigen Wochen alle Militärtitel aberkannt sowie Schirmherrschaften entzogen worden waren, wird demnach auch nicht an den Feiern zum Thronjubiläum teilnehmen.
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