Stammzellentherapie

Durchbruch: Erste Frau offenbar von HIV geheilt

Eine Frau mittleren Alters ist die dritte Patientin in der Medizingeschichte, die möglicherweise von HIV geheilt wurde. Möglich gemacht habe dies eine neuartige Stammzellentherapie. 

Die Frau, bei der im Jahr 2013 HIV diagnostiziert wurde, wurde von Ärzten des Weill Cornell Medicine in New York behandelt. Sie leidet außerdem an Leukämie und erhielt Nabelschnurblut im Rahmen ihrer Krebsbehandlung. Zusätzlich erhielt sie Blut von einem nahen Verwandten, um ihrem Körper eine vorübergehende Immunabwehr zu geben, während die Transplantation dauerte, so die „New York Post“. Vier Jahre danach befände sich das Virus in langfristiger Remission.

(Bild: filin174 - stock.adobe.com)

„Heilung ist möglich“
„Dies gibt Hoffnung für die Verwendung von Nabelschnurblutzellen (...) zur Erreichung einer HIV-Remission bei Personen, die aufgrund anderer Krankheiten eine Transplantation benötigen“, so Yvonne J. Bryson, Ärztin für Infektionskrankheiten an der David Geffen School of Medicine der University of California in Los Angeles laut „Washington Post“. „Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass HIV-Reservoirs ausreichend abgebaut werden können, um eine Remission und Heilung zu ermöglichen.“

Video: So attackiert HIV das Immunsystem

Fakten

Bislang sind nur zwei Fälle bekannt, in denen HIV geheilt werden konnte. Timothy Ray Brown, der als „Berliner Patient“ bezeichnet wird, blieb zwölf Jahre lang virusfrei, bis er 2020 an Krebs starb. Im Jahr 2019 wurde berichtet, dass ein anderer Patient, der später als Adam Castillejo identifiziert wurde, von HIV geheilt wurde.

Sharon Lewin, designierte Präsidentin der Internationalen AIDS-Gesellschaft, bezeichnet die Ergebnisse als „aufregend“: „Eine Knochenmarktransplantation ist keine praktikable Strategie zur Heilung von HIV im großen Maßstab, aber sie ist ein Beweis für das Konzept, dass HIV geheilt werden kann. Es stärkt auch die Gentherapie als praktikable Strategie für eine HIV-Heilung.“