Samsung verkauft seine Edel-Smartphones der Galaxy-S-Reihe in verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen Prozessoren: In Europa kommen meist hauseigene Exynos-Chips zum Einsatz, in Nordamerika nutzt man Prozessoren des US-Herstellers Qualcomm. So auch beim demnächst startenden Galaxy S22, bei dem der Chip in der europäischen Version ersten Tests zufolge offenbar deutlich langsamer ist.
Das berichtet das IT-Portal Golem.de unter Berufung auf erste Benchmark-Vergleichstests der beiden Varianten. Konkret wurden die Leistungsdaten des europäischen Galaxy S22 mit Samsungs hauseigenem Exynos-2200-Prozessor mit der US-Version mit Qualcomms neuem Top-Chip Snapdragon 8 Gen 1 verglichen. Dabei gab es durchaus überraschende Ergebnisse.
Mehr 3D-Power durch RDNA2?
Samsungs neuer Prozessor ist der erste, der eine gemeinsam mit dem Chipkonzern AMD entwickelte RDNA2-Grafikeinheit besitzt - hier kommt also ähnliche Technologie wie bei der PlayStation 5 zum Einsatz. Entsprechend groß waren die Hoffnungen. Allerdings enttäuschte die Grafikleistung im Vergleich mit dem Qualcomm-Chip.
Der Prozessor in der US-Version des Galaxy S22 war demnach in 3D-Leistungstests zwischen 36 und 57 Prozent schneller als der neue Samsung-Chip. Dieser legte bei der 3D-Leistung gegenüber dem Vorgänger zwar auch um 14 bis 21 Prozent zu, die größeren Fortschritte bei der Grafikpower erzielt aber klar der Qualcomm-Prozessor.
Bei der reinen Rechenleistung liegen die zwei Acht-Kern-Prozessoren näher beieinander, hier liegt der Leistungsvorteil des US-Modells im einstelligen Prozentbereich. Bei Effizienz und Verbrauch sollen sich die beiden 4-Nanometer-Prozessoren ebenfalls nichts schenken.
Europäer kriegen das langsamere Modell
Die Messungen attestieren der Version des Galaxy S22, die Samsung in Europa verkauft, insgesamt dennoch eine geringere Leistung als dem US-Modell. Vor allem Spieler müssen auf 3D-Leistung verzichten. Es sind allerdings Unterschiede auf hohem Niveau: Die Leistung heutiger High-End-Smartphones ist weit höher als der tatsächliche Bedarf der meisten Nutzer.
Samsung hatte seine Galaxy-S22-Reihe, die drei Modelle umfasst, vergangene Woche angekündigt und bringt sie am 25. Februar auf den Markt. Die Preise sind gesalzen: 850 Euro für das günstigste Galaxy S22 mit 128 Gigabyte und 1450 Euro für das Ultra-Luxusmodell mit 512 Gigabyte Speicher.
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