Die Mobilität bleibt in Vorarlberg das große Sorgenkind auf dem Weg zur Klimaneutralität. Laut einer Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ist der reale Spritverbrauch von Diesel-Pkw seit dem Jahr 2000 nur um 0,6 Liter gesunken - trotz des technischen Fortschritts und trotz rapide steigender Spritpreise.
Der Kampf gegen den Klimawandel ist letztlich auch eine Einstellungssache. Speziell in Sachen Mobilität ist von einem Bewusstseinswandel wenig zu spüren: Nach wie vor stehen in Vorarlberg übermotorisierte Verbrenner hoch im Kurs, nach wie vor schleppt man sich lieber im fetten SUV durch den Stadtverkehr, als auf günstigere und umweltfreundliche Alternativen umzusatteln. Folglich wundert es nicht, dass der reale Spritverbrauch bei den Diesel-Pkw im Ländle seit der Jahrtausendwende nur um 0,6 Liter je Fahrzeug gesunken ist: Im Jahr 2000 verbrauchte ein Pkw im Schnitt 6,9 Liter pro 100 Kilometer, heutzutage sind es 6,3 Liter. Anders formuliert: Der technologische Fortschritt ist größtenteils von einer riesigen Flotte SUVs aufgefressen worden.
Möglicherweise erzwingen die rasant steigenden Spritpreise ein Umdenken: Mit im Schnitt 1,477 Euro pro Liter liegt Diesel derzeit auf einem historischen Höchstwert. Allerdings seien die Preise in Österreich im internationalen Vergleich immer noch relativ niedrig, gibt VCÖ-Experte Michael Schwendinger zu bedenken - ein Liter Diesel ist um rund zwölf Cent billiger als im EU-Schnitt, in Deutschland sind sogar 21 Cent mehr zu berappen.
Eines ist aber auch klar: Mit einem bewussten Mobilitätsverhalten lassen sich sehr leicht und effizient Kosten sparen. Ein spritsparender Fahrstil kann etwa den Verbrauch um 15 bis 20 Prozent reduzieren. Am meisten profitieren jene, die jetzt auf die Öffis umsteigen: „Dort, wo es gute Bahn- und Bus-Verbindungen gibt, können sich Pendlerinnen und Pendler mit dem Umstieg vom Auto auf die Öffis quasi ein 15. Monatsgehalt verdienen“, betont Schwendinger.
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