In einer fast schon verzweifelten Protestaktion versucht Greenpeace das ungarische Mega-Projekt am Neusiedler See doch noch zu verhindern. Wie mehrmals berichtet, ist dort - mitten im Nationalparkgebiet - eine Umweltzerstörung ungeahnten Ausmaßes im Gange! Aktivisten blockieren jetzt die Zufahrtsstraße.
„Hier bahnt sich eine Katastrophe für das UNESCO-Welterbe an. Wir fordern von Premier Viktor Orbán den sofortigen Stopp aller Baumaßnahmen“, so Greenpeace-Aktivist Herwig Schuster. Schon jetzt wurden zahlreiche Tierarten aus dem Gebiet vertrieben. Streng geschützte Vogelarten in Ungarn, aber auch im nahen österreichischen Teil des Naturschutzgebiets sind stark gefährdet.
Enorme Ausmaße
Auch Magdalena Bischof - eine von zwei heimischen Aktivistinnen, die seit Mittwochmorgen mit einem Dutzend ungarischer Regenbogen-Kämpfer zur Blockade heraneilte - ist verzweifelt: „Die Naturzerstörung hat schon enorme Ausmaße angenommen.“
Wir appellieren an die ungarische Regierung, einzulenken, bevor dieser Lebensraum endgültig zerstört wird.
Aktivistin Magdalena Bischof
Doch die Bagger werden im mehrfach geschützten Biotop für einen Mega-Freizeitkomplex mit mehr als 100 Zimmern, einem Parkhaus mit 880 Stellplätzen und einem Jachthafen für 850 Boote wohl bei Ende der Proteste weiterrollen.
Verbrechen an Umwelt
Aktuell wurden schon mehr als 53 (!) Hektar Naturschutzgebiet - Heimat für Stelzenläufer, Seeregenpfeifer und Säbelschnäbler - durch Bodenabtragung zerstört. Quälend langsam untersucht indes die um Hilfe angeflehte EU-Kommission dieses Öko-Verbrechen.
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