In der Diskussion um die hohe Inflation erklärt jeden Tag irgendein Experte, dass die EZB zur Bekämpfung die Zinsen erhöhen müsste, und das möglichst bald. Das Volk nickt zustimmend. Manche reiben sich gar die Hände und glauben, dass sie dann vielleicht am Sparbuch wieder höhere Zinsen bekommen werden.
Das ist der Moment, in dem wir vielleicht einen Ausflug in die volkswirtschaftliche Realität machen sollten: Zu viel Inflation ist schädlich, daher greifen die Notenbanken ein und erhöhen die Zinsen. Das ist ihre Aufgabe, um für „Stabilität“ zu sorgen.
Doch es gibt viele Folgen so eines Schrittes, die bei Gott nicht lustig sind. Zunächst werden einmal Kredite teurer. Das trifft Konsumenten (sofern sie nicht einen Fixzins vereinbart haben) genauso wie die Staaten, die für ihre in der Corona-Zeit gestiegenen Schulden deutlich mehr zahlen müssen. Dieses Geld fehlt dann für andere wichtige Investitionen.
Auch für Betriebe heißt es, dass Finanzierungen teurer werden. Höhere Zinsen sind also eine Bremse für die Wirtschaft. Das bedeutet in Folge weniger Wachstum mit all den negativen Folgen: Es werden weniger Arbeitskräfte gebraucht, die Arbeitslosigkeit könnte steigen. Die Firmen verdienen weniger und haben weniger Spielraum für Lohnerhöhungen.
Je höher die Zinsen, umso stärker sind die negativen Effekte für die Wirtschaft. Das wird durch ein paar Zehntel mehr auf dem Sparbuch leider nicht wettgemacht.
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