Seit September des Vorjahres herrscht im wiedereröffneten Asylheim Semmering Hochbetrieb. Derzeit sind rund 300 Flüchtlinge im Haus untergebracht - um 100 mehr als vorgesehen. Für Aufregung sorgt auch eine Auskunft des Innenministeriums an die FPÖ, dass in kurzer Zeit bereits 58 Personen untergetaucht sind!
Derzeit ist die Lage „relativ ruhig“ im kleinen Ort Spital am Semmering, wie Vizebürgermeisterin Maria Fischer der „Krone“ berichtet. Die Stimmung könnte aber ganz schnell kippen, wenn es wärmer wird: „Denn dann sind mehr Asylwerber auf der Straße unterwegs - und hier sehe ich wieder Probleme auf uns zukommen“, hält die SPÖ-Politikerin mit ihren Befürchtungen nicht hinterm Berg. „Aktuell sind 310 Flüchtlinge untergebracht, das Haus ist aber nur für 200 ausgelegt.“
Viele Polizeieinsätze und Dutzende verschwundene Asylwerber zeigen, dass es im Fremdenwesen massive Missstände gibt.
Hannes Amesbauer, freiheitlicher Sicherheitssprecher
Nachdem das „Haus Semmering“ jahrelang stillgelegt war, sperrte das Innenministerium die Unterkunft am 21. September 2021 wieder auf, was für Unmut bei der Gemeindeführung und den Bürgern sorgte. Nun haben die Freiheitlichen Innenminister Gerhard Karner zur Lage im Asylheim auf den Zahn gefühlt. Laut Anfragebeantwortung waren zwischen Oktober und Dezember 2021 gesamt 666 Asylwerber untergebracht - der Betrieb schlug im Vorjahr mit 341.859 Euro zu Buche.
Wir haben nach wie vor keine Freude mit der Situation. Es sind zu viele Menschen in einem so kleinen Ort untergebracht.
Maria Fischer, Vizebürgermeisterin von Spital am Semmering
Bis Dezember gab es acht Polizeieinsätze, drei Personen wurden festgenommen. Besonders brisant: 58 Flüchtlinge wurden „unbekannt abwesend“ gemeldet - sind also offenbar in der Region untergetaucht. „Ein massiver Missstand!“, poltert Nationalratsabgeordneter Hannes Amesbauer.
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