Schon seit einem Jahr hat das EU-Parlament am Aktionsplan gegen Krebs gearbeitet. Einigkeit herrscht darüber, dass gegen die schwere und lebensgefährliche Krankheit angekämpft werden muss. Bei der Wahl der Mittel gab es aber unterschiedliche Ansichten.
EU-Abgeordnete Christian Sagartz (ÖVP) spricht sich klar gegen einschneidende Verbote oder übertriebene Auflagen aus. ,Krebswarnbilder haben auf einer Weinflasche nichts zu suchen. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, diese unnötige Maßnahme im letzten Moment zu verhindern und unsere Landwirte nicht mit übermäßiger Bürokratie zu belasten“, betont Sagartz. Der neue Aktionsplan – ohne Warnbilder – wurde schließlich mit breiter Mehrheit angenommen.
Die Empörung darüber wird sich so schnell nicht legen: In Gols, der größten Weinbaugemeinde Österreichs, und auch bei vielen Winzern ist das Entsetzen groß. „Der Wein ist ein wichtiges Kulturgut, er ist Genussmittel und in einem moderaten Konsum durchaus bereichernd“, so der Bürgermeister Kilian Brandstätter (SPÖ). Er befürchtet massiven Schaden für die Weinwirtschaft. Jeder mündige Bürger müsse selbst entscheiden dürfen. Neben besserer Aufklärung gelte es mehr zwischen Alkoholmissbrauch und Genuss zu unterscheiden. Ähnlich sieht es der Obmann des örtlichen Weinbauvereines, Bernd Nittnaus: „Seit Generationen wird bei uns im Burgenland Wein angebaut. Das soll auch so bleiben.“
Auch die Bierproduzenten Gabriel Manahl und Julia Roth aus Deutsch Jahrndorf sehen die Sache kritisch. „Alles, was man zu viel zu sich nimmt, ist ungesund“, stellen die beiden fest. „Naturbelassene Produkte, wie unser Westwind oder auch der Wein, sollen in Maßen genossen werden.“
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