Die 130 Kilometer lange Koralmbahn, die ab 2025 Graz und Klagenfurt verbinden wird, zählt zu den bedeutendsten Verkehrsinfrastrukturprojekten in Europa. Über 20 Jahre wird an dem Jahrhundertprojekt gearbeitet. 5,5 Milliarden Euro werden in den Streckenausbau investiert. Ein Herzstück ist der neue Bahnhof St. Paul im Lavanttal. Auf der Baustelle in St. Paul sind mehr als 100 Leute im Einsatz; trotz eisiger Temperaturen und bei jedem Wetter.
Sobald es wieder wärmer wird, wird es hier auf der Baustelle vor lauter Leuten dann aber nur so wuseln“, sagt Gerald Zwittnig, Projektleiter der Koralmbahn in Kärnten. Seit 21 Jahren wird entlang der Koralmbahnstrecke gearbeitet. Vor zwei Jahren wurde mit den Bauarbeiten für das Herzstück, den neuen, großen Bahnhof St. Paul im Lavanttal, begonnen. Das Areal erstreckt sich vom „Ausgang“ des 33 Kilometer langen Koralmtunnels bis zum Portal der gegenüberliegenden 6,1 Kilometer langen Granitztaltunnel-Röhren. „Entlang dieser zwei Kilometer zwischen den Röhren werden die Züge mit bis zu 250 Sachen in oft nur 29 Sekunden durchrasen“, so Zwittnig.
Die Baustelle ist trotz eisiger Temperaturen voll im Gange. Noch steht inmitten des Bahnhof-Areals die riesige Fabrik für die Bauelemente, welche im Koralmtunnel benötigt werden: „Da werden Beton-Fertigteile für die Auskleidung aufbereitet.“ In St. Paul entstehen zwei überdachte, 420 Meter lange Bahnsteige, die großteils bereits fertig sind, um den Fernverkehr mit den Regionalzügen zu verknüpfen. Zwittnig: „Die Verlegung der Schienen steht noch bevor. Nächstes Jahr im Sommer wird hier mit dem Testbetrieb gestartet.“
Die bereits fertiggestellte Unterführung wird Reisende zur Bahnhofshalle bringen, wo auch ein kleines Bistro und ein Kaffeehaus geplant sind. „Natürlich ist ein großzügiger Wartebereich für die Reisenden integriert“, so Zwittnig. Der Rohbau für den Aufenthaltsbereich im Bahnhof sowie das Betriebsgebäude für den Fuhrpark sind fertig. „Nur die Halle für den Rettungszug, der bei etwaigen Vorfällen in die Tunnel einfahren wird, muss noch errichtet werden“, sagt Baumanager Franz Kühweidler.
Ebenso entsteht eine Park & Ride-Anlage für 200 Pkw und 109 Fahrräder und Mopeds. „Die Inbetriebnahme für Regionalzüge ist bereits im Dezember 2023 geplant“, so Baustellenaufsichtsleiterin Ursula Kahn. Im Bauprojekt wird übrigens nachhaltig gewerkt. So werden Erdwärme und Solarwärme genutzt.
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