Orkanartige Böen

Warnung vor Spaziergängen in Parks und Wäldern

Österreich
17.02.2022 13:34

Der angekündigte Föhnsturm hat vor allem den Norden und Osten Österreichs am Donnerstag fest im Griff. Für den Norden Salzburgs, das Burgenland, Ober- und Niederösterreich sowie Wien wurde Warnstufe Rot ausgegeben. Mit Böen von mehr als 100 km/h im Flachland muss den ganzen Tag über gerechnet werden. In den Bergen wurden Orkan-Böen mit bis zu 167 km/h gemessen. Es gab bereits zahlreiche Sturmeinsätze, auch einen ersten Schwerverletzten. Die 20-Grad-Marke wurde zudem an gleich mehreren Messstationen geknackt.

Mit dem Föhnsturm - Ausläufer eines Orkantiefs über Nordeuropa - ziehen am Donnerstag im Tagesverlauf auch immer wieder teils gewittrige Schauer durch. Ruhig und nahezu trocken kommt man am ehesten im Süden Österreichs durch den Tag. 

Sturmeinsätze im niederösterreichischen Bezirk Amstetten (Bild: APA/BFKDO Amstetten)
Sturmeinsätze im niederösterreichischen Bezirk Amstetten

Die stärksten Sturmböen werden auf den Bergen erwartet. Am Feuerkogel im Bezirk Gmunden wurde bereits in der Nacht eine Böe mit 136 km/h gemessen, gegen Mittag sogar 167 km/h. Das Flachland bleibt ebenfalls nicht verschont - so fegten bereits Böen von mehr als 100 km/h durch die Bundeshauptstadt. 126 km/h wurden auf der Jubiläumswarte verzeichnet.

Zunahme an Einsätzen im Tagesverlauf
Vereinzelt gab es in Wien auch bereits erste Sturmeinsätze, vorwiegend aufgrund von losen Ästen oder Bäumen, die umzustürzen drohten, hieß es seitens der Berufsfeuerwehr Wien gegenüber krone.at. „Wir rechnen aber mit einer Zunahme an Einsätzen ab den Mittagsstunden“, so ein Sprecher.

Sturm wehte Lkw auf A2 um
In Niederösterreich ließ der schwere Sturm am Vormittag auf der Südautobahn einen Lkw umkippen, das Schwerfahrzeug blockierte alle vier Fahrspuren. Die A2 musste vorübergehend gesperrt werden. Einsatzkräfte der Feuerwehr waren in nahezu allen niederösterreichischen Bezirken gefordert. Bislang rückten sie zu rund 150 Einsätzen aus. 

Transporter umgekippt, ein Schwerverletzter
Auch in Oberösterreich gab es für die Feuerwehren bereits reichlich zu tun. Dutzende Einsätze mussten bereits absolviert werden, vor allem im Alpenvorland und im Mühlviertel, zumeist ebenfalls wegen umgestürzter Bäume. Auch zu einem Verkehrsunfall infolge des Sturms mussten die Helfer ausrücken. In Sierning wurde ein Kleintransporter von einer Orkanböe erfasst, das Fahrzeug überschlug sich. Der Lenker wurde im Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt.

Bis zu 20.000 Haushalte in Oberösterreich waren vorübergehend ohne Strom. Äste und Bäume waren auf Freileitungen gestürzt. In mehreren Skigebieten ging am Donnerstag ebenfalls nichts mehr: Der Skibetrieb wurde aus Sicherheitsgründen eingestellt.

Erste Schäden sowie Sturmeinsätze der Feuerwehren wurden auch in Salzburg gemeldet.

Durch den angekündigten Sturm kommt es zahlreichen Einsätzen und Sachschäden, wie hier im nördlichen Flachgau. (Bild: Markus Tschepp)
Durch den angekündigten Sturm kommt es zahlreichen Einsätzen und Sachschäden, wie hier im nördlichen Flachgau.

Wetterberuhigung ab den Nachtstunden
Vorsicht ist in jedem Fall geboten - ob man nun zu Fuß oder aber mit dem Auto unterwegs ist. Auch Wälder und Parks sollten am Donnerstag besser gemieden werden. Noch den ganzen Tag über beherrscht der Föhn die betroffenen Gebiete, erst in der Nacht auf Freitag kehrt allmählich wieder Ruhe ein. Lediglich auf den Bergen und am Alpenostrand weht der Wind noch bis in die Freitagmorgenstunden kräftig, informierte die Unwetterzentrale.

20-Grad-Marke geknackt
Wo Föhn, da auch Wärme: Der Donnerstag wird für Mitte Februar ungewöhnlich mild. Bereits am frühen Morgen zeigte das Thermometer etwa in Wien 13 Grad plus an. Ein derartiges Bild präsentiert sich am Donnerstag generell in den Niederungen. Sogar 18 Grad und mehr sind am Donnerstag durchaus möglich. 

Am frühen Nachmittag war die 20-Grad-Marke längst erreicht und bereits überschritten. Mörbisch meldete 21,4 Grad, Eisenstadt 21,1 Berndorf 20,6, Wiener Neustadt und Mattersburg 20,5 und Frohnleiten exakt 20 Grad, so die Unwetterzentrale. In der Weststeiermark wurden sogar unglaubliche 21,9 Grad gemeldet. Jahreszeit-typisch wären übrigens Temperaturen um die fünf Grad plus.

Laut Unwetterzentrale dürften die bisherigen Februarrekorde aber nicht in Gefahr sein. Den bisher wärmsten Februartag gab es im Jahr 2019 in Graz mit 22,8 Grad. 

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