Wie berichtet, verstärkt die EU ihren Kampf gegen Krebs. In Europa sterben jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen daran. Geplant waren eindringliche Warnungen vor der heimtückischen Krankheit auf Bier, Wein und Co. Stattdessen kommen nun „Informationen zu moderatem und verantwortungsbewusstem Trinken“.
Sagartz gegen Warnungen
„Ja zum Kampf gegen Krebs, aber Nein zu Krebswarnbildern auf Weinflaschen“, war die eindeutige Position des Europa-Abgeordneten Christian Sagartz (ÖVP).
Der Antrag zur Streichung der Krebswarnbilder sei von ihm und einigen Kollegen gekommen, ursprünglich nicht alle von derselben Fraktion. „Mich freut besonders, dass unser Abänderungsantrag doch noch eine Mehrheit im Parlament fand. Ob das klappen wird, war bis zum Schluss nicht sicher“, sagt Sagartz.
Jubel über einen „Etappensieg im Kampf gegen die überbordende Bürokratie aus Brüssel“ wurde in der Weinbranche laut. Die Etikettierung von Weinen mit Warnhinweisen sei eine Schnapsidee und ein völlig falscher Ansatz der zentralistischen Bevormundung, weit weg von jeder Vernunft, betonen Vertreter österreichweit.
Kulturgut verschandelt?
Die Aufregung war jedenfalls groß. „Zuerst zwei Jahre Corona und dann vielleicht auch noch ein Totenschädel auf der Weinflasche! Ein Albtraum“, meint eine Winzerin aus dem Bezirk Oberpullendorf. Ein erboster Kollege: „Wir lassen uns unser Kulturgut sicher nicht mit Zwangsetiketten aus Brüssel verschandeln.“
Wie (un-)gesund sind Wein und Bier wirklich? „Die Dosis macht das Gift. Das sollte man als verantwortungsvoller Mensch auch wissen“, gibt Brigitte Steininger, Vizepräsidentin der Ärztekammer für das Burgenland und Chirurgin im Krankenhaus Kittsee, zur Antwort.
Alles in Maßen
In Maßen genossen seien Wein und Bier Genussmittel und kein Gift. Die Verantwortung, wie man damit umgeht, liege bei jedem selbst, ergänzt Steininger. „Zu viel Alkohol ist natürlich ungesund.“ Dieser Ansicht sind alle Ärzte. Gegen ein, zwei Achterln in Ehren hat freilich niemand etwas einzuwenden.
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