Ihre langjährige Forderung, das Arbeitslosengeld von derzeit 55 auf 70 Prozent des letzten Nettobezugs zu erhöhen, untermauert die Arbeiterkammer jetzt mit einer eigenen Studie. Demnach würde diese Erhöhung zwar mehr als eine halbe Milliarde Euro pro Jahr kosten, dafür aber auch Jobs schaffen und die Armut verringern.
75 Euro - ein Wochenendeinkauf für eine dreiköpfige Familie. Um diese Summe würde monatlich das Einkommen in einem Haushalt mit einer arbeitslosen Person und einem Kind steigen, so die Berechnungen von Kai Leichsenring vom Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung. Das Zentrum hat für die AK OÖ erhoben, was eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes von 55 auf 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens bringen würde.
46 bis 80 Euro mehr
Ergebnis: „2020 wären die Ausgaben für Arbeitslosenunterstützung um geschätzte 656 Millionen Euro gestiegen“, rechnet Leichsenring vor. Umgekehrt hätten die Betroffenen mehr Geld in der Tasche - zwischen 46 und 80 Euro pro Monat. „37.300 Menschen wären zudem nicht mehr armutsgefährdet“, so AK-Präsident Andreas Stangl, der nicht glaubt, dass mit einer höheren Unterstützung weniger Jobs angenommen werden. Laut der Studie würden durch erhöhte Konsumausgaben zudem 14.000 neue Jobs geschaffen.
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