Unterstützung zugesagt

Bei Jungen „brennt es an allen Ecken und Enden“

Politik
18.02.2022 10:26

Die Corona-Krise hat vor allem bei jungen Menschen im Land enorme psychische Folgen. „Es brennt an allen Ecken und Enden“, erklärte Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) am Freitag. Gemeinsam mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) kündigte sie daher ein Projekt für besseren Zugang zu Psychotherapie für junge Menschen an.

Mehr als die Hälfte der jungen Menschen in Österreich kämpft mit depressiven Symptomen, sechs von zehn haben Essstörungen, 47 Prozent leiden unter Schlafstörungen, 16 Prozent haben wiederholt Suizidgedanken. Bereits im vergangenen Jahr wurden im Ministerrat 13 Millionen Euro für die psychosoziale Versorgung von Kindern und Jugendlichen zur Bewältigung der psychischen Folgen der Pandemie beschlossen.

12,2 Millionen Euro gehen an das Projekt „Gesund aus der Krise“, 800.000 Euro an die Arbeitsgemeinschaft Frauengesundheitszentren, „damit die psychologische und psychotherapeutische Behandlung für Mädchen und junge Frauen verbessert wird“, erläuterte Mückstein.

Plakolm: „Beginnen an einem Ende zu löschen“
„Man kann mit Recht sagen: Es brennt an allen Ecken und Enden“, betonte Plakolm. „Mit dem Paket beginnen wir an einem Ende zu löschen, nämlich konkret im Bereich des Zugangs zur Psychotherapie für junge Menschen bis 21 Jahre, indem wir einen One-Stop-Shop schaffen, der von der Erstberatung bis zur tatsächlichen Therapie jungen Menschen hilft.“

Diese müssten sich weder selbst um einen Therapieplatz umschauen, noch um Kostenerstattung kümmern, Hilfe soll schnell und unkompliziert erfolgen. Es werde eine einzige Hotline geben, von der man an die Beratungs- und Behandlungsstellen weiterverwiesen wird, ergänzte Mückstein.

Experten mit eingebunden
In das Projekt sind der Bundesverband für Psychotherapie und der Berufsverband österreichischer Psychologinnen und Psychologen eingebunden, und auch mit Schulpsychologinnen und -psychologen soll zusammengearbeitet werden. Damit sei ein erster Schritt getan, sagte Plakolm, „wir werden aber auch im Bereich der Prävention Maßnahmen setzen müssen“.

Hilfsangebote mehr als nur ausgereizt
Die Pandemie und deren Bekämpfung haben zu einer „zusätzlichen Belastung von Kindern und Jugendlichen in einer wichtigen Entwicklungsphase geführt“, sagte Mückstein. Man habe deutlich gesehen, dass bestehende Hilfsangebote angesichts dieser Faktoren mehr als nur ausgereizt seien. „Alle Schülerinnen und Schüler, die Hilfe benötigen, sollen sie auch bekommen“, betonte Bildungsminister Polaschek. In den Bildungseinrichtungen seien Schulpsychologinnen und -psychologen erste Ansprechpartner.

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