Der FPÖ-Chef hat am Freitag einmal mehr zum Rundumschlag gegen seinen politischen Intimfeind Karl Nehammer angesetzt. Anlass war die Ankündigung des ÖVP-Kanzlers, wonach die vor zwei Tagen verkündeten Öffnungen bis zum Inkrafttreten am 5. März theoretisch noch zurückgenommen werden könnten. „Nach dem Druck, den er durch die Aussagen von Experten und seiner eigenen Landeshauptleute bekommen hat, will Nehammer jetzt wieder in die Spur finden, um seinen Impfpflicht-Fetischismus offen auszuleben“, kritisierte Kickl. Doch das war nicht die einzige Beschimpfung des blauen Frontmanns Richtung Kanzleramt.
Wegen seiner Ankündigung im Ö1-„Morgenjournal“, wonach man die Zeit bis zur Rücknahme der meisten Corona-Maßnahmen am 5. März ständig evaluieren werde, sei der designierte ÖVP-Chef für Kickl „offenbar zurück in seinem Element als Kerkermeister der Nation“.
Nehammer ist offenbar zurück in seinem Element als ,Kerkermeister' der Nation.
FPÖ-Chef Herbert Kickl
Kickl fordert Aus für die Impfpflicht
Kickl: „Nehammer findet offenbar weiterhin Gefallen daran, die Menschen nach seiner Corona-Pfeife tanzen zu lassen. Als Innenminister mit der Flex wurde der jetzige Kanzler bekannt, jetzt hält er sich die Hintertür offen, um bei der Impfpflicht diese knallharte Linie fortzusetzen“, kritisierte Kickl, der die sofortige Aufhebung aller Corona-Maßnahmen und das endgültige Aus für die Impfpflicht fordert.
Die Motivation Nehammers für dessen Corona-Kurs liege für Kickl auf der Hand. „Der Kanzler hält ein Thema am Köcheln, das eigentlich bereits beendet ist. Damit soll auch vom großen strukturellen Problem der ÖVP - der Korruption - abgelenkt werden“, erklärte Kickl.
Nehammer weist Vorwürfe zurück
Nehammer wies die Vorwürfe mit gelassenen Worten zurück: „Wir sehen, dass wir tatsächlich in einer beschwerten Zeit leben. Das Coronavirus führt auch dazu, dass die Diskussion leidenschaftlicher geführt wird“, sagte er dazu.
Nehammer bekräftigte, dass die Öffnungen auf dem Datenmaterial der Prognoserechner beruhen. Der Ausblick lasse zu, Maßnahmen zurückzunehmen. Das sei dann „nicht nur eine politische Entscheidungsfrage, sondern auch unsere Verpflichtung, dass wir uns die Freiheit wieder zurückholen, die uns das Virus genommen hat“, so Nehammer.
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