„Krone“-Kommentar

Inflation: Der Staat ist am gierigsten

Wirtschaft
18.02.2022 19:00

Es ist ja wirklich ärgerlich. Nach Jahren niedriger Inflationsraten ist es plötzlich losgegangen - und wie! Benzin und Diesel um rund ein Drittel, Heizöl um 44 Prozent, dann auch die lange Liste von Baumaterialien, Lebensmitteln, Papier und vieles mehr. Die Dämme sind gebrochen, die Preise schießen hoch. Eine Inflationsrate von über fünf Prozent, da hilft auch keine Lohnrunde mehr.

Was tun? Nun, der ungarische Regierungschef Orbán, der vor Wahlen steht, hat verfügt, dass die Preise für Milch, Zucker, Sonnenblumenöl, Mehl, Schweinekeulen und Hühnerbrust nicht teurer angeboten werden dürfen als im vergangenen Oktober. Obergrenzen gibt es auch für Strom, Gas und Kredite.

Ein Geniestreich? Österreichs führender Ökonom, der neue Wifo-Chef Gabriel Felbermayr, sagt dazu nur: „So ein populistischer Unsinn.“ Denn: „Die Preise sind hoch, wenn die Güter begehrt sind. Gibt man einen Preisdeckel darauf, dann werden sie noch knapper. Da bekämpft man ein Symptom und nicht die Ursache.“

Wie wahr. Aber für den Staat hätte ich einen anderen Vorschlag: Die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Steuereinnahmen schon wieder höher sind, als sie vor der Corona-Krise waren. Im Schnitt müssen wir alle um gut sechs Prozent mehr blechen, die Raupe Nimmersatt, sprich unser Hochsteuer-Staat, nimmt uns schonungslos aus. Preisdisziplin? Sparsamkeit? Nichts gesehen, nichts gehört, wohl aber von der steuerlichen Raffgier. Statt der Wirtschaft Höchstpreise draufzuknallen, wäre es hoch an der Zeit, dass der Staat die Steuern senkt!

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