Die FPÖ kappt im wahrsten Sinne des Wortes den Draht zu den Bürgern - statt über das Telefon ist das Bürgerbüro der Bundespartei nur noch über ein Online-Kontaktformular erreichbar. Das Büro von Parteichef Herbert Kickl erklärt dies auf „Krone“-Anfrage mit Überlastung - aufgrund der Corona-Politik der Regierung sei es regelrecht zu einer Anruferflut gekommen.
Bürgernähe ist in der Politik ein oft strapaziertes Wort. Um dieses auch mit Leben zu erfüllen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache etwa bewarb deshalb einst das blaue Bürgerbüro, an das sich Menschen telefonisch mit ihren Anliegen, Fragen und Sorgen wenden konnten. Auch Straches Nachfolger Norbert Hofer führte diesen Service fort.
Kickl brach teilweise mit Strache-Tradition
FPÖ-Chef Herbert Kickl brach nun zumindest teilweise mit dieser Tradition. Zwar gibt es das Bürgerbüro nach wie vor, doch statt telefonisch können sich Bürger nur noch über ein Online-Kontaktformular an dieses wenden.
Partei gibt Regierung die Schuld
Die Umstellung sei erfolgt, „weil es aufgrund der verfehlten Corona-Politik der Bundesregierung zu immer mehr telefonischen Anfragen kam und Anrufer oft bis zu einer Stunde in der Warteschleife ausharren mussten“, erklärt ein Sprecher Kickls auf „Krone“-Anfrage. Hinter vorgehaltener Hand mutmaßen interne Kritiker Kickls, dass wohl auch Beschwerden über den Corona-Kurs der Partei zu einem erhöhten Anrufaufkommen geführt haben dürften.
So oder so: Nach der Eingabe des Anliegens im Formular würden Mitarbeiter des Bürgerbüros mit den Bürgern telefonisch Kontakt aufnehmen, heißt es.
FPÖ-Länder wollen Einstampfung der telefonischen Anlaufstelle
Im Übrigen haben auch sämtliche blauen Landesorganisationen Bürgerbüros - die meisten von ihnen weisen nach wie vor Telefonnummern aus, unter denen das jeweilige Bürgerbüro zu erreichen ist. Doch auch aus der einen oder anderen Landesorganisation ist zu hören, dass bereits Überlegungen angestellt wurden, die telefonische Anlaufstelle einzustampfen. Schlichtweg deshalb, weil das Service äußerst ressourcenintensiv sei.
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