Die Omikron-Welle hat Kinder im schulpflichtigen Alter deutlich stärker erfasst als andere Altersgruppen. Seit Jahresanfang weist die AGES bereits 183.472 Infektionen in dieser Altersgruppe aus. Das entspricht gut einem Fünftel der Kinder zwischen fünf und 14 Jahren. Besonders hoch ist der Anteil in Tirol und in Wien, wo mehr als ein Viertel positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Todesfälle gab es in dieser Altersgruppe nicht.
Diese Woche hatte die Regierung die seit November geltende Maskenpflicht an Schulen gelockert. Seither müssen Volksschüler am Sitzplatz keine Maske mehr tragen. Ab Montag gilt das auch für alle anderen Schulen, vorgeschrieben ist die Maske dann nur noch abseits des eigenen Platzes. Auch Lehrer müssen sie weiterhin tragen.
Experten weiter für Maskenpflicht
Unterrichtsminister Martin Polaschek (ÖVP) hatte sich bei der Lockerung der Maskenpflicht auf die Meinung von Experten berufen. Die von der Regierung beigezogenen Fachleute distanzierten sich allerdings vom Ende der Maskenpflicht. Die Sprecher der Direktoren an AHS und BHS befürchten mehr Infektionen und damit auch mehr Krankenstände von Schülern und Lehrern.
Schon bisher hat die Omikron-Welle Kinder deutlich stärker erfasst als andere Altersgruppen. Seit Jahresanfang wurden laut den von der AGES veröffentlichten Zahlen in Österreich 183.472 Fünf- bis 14-Jährige positiv auf Corona getestet. Das entspricht 22 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe. Zum Vergleich: Bei den 15- bis 24-Jährigen waren es 19 Prozent, bei den 25- bis 44-Jährigen rund 17, bei den 45- bis 54-Jährigen zwölf Prozent und bei den Älteren deutlich weniger. Von den 183.472 gelten derzeit 47.000 als aktiv erkrankt, der Rest als wieder genesen.
Meiste Infektionen in Tirol und Wien
Besonders hoch war der Anteil der mit dem Coronavirus infizierten Kinder bisher in Tirol und Wien, wo jeweils mehr als ein Viertel der schulpflichtigen Kinder positiv getestet wurde (siehe Grafik oben). Überdurchschnittlich viele sind es auch in Salzburg (knapp 24 Prozent) und Vorarlberg (23 Prozent). Oberösterreich liegt mit 21 Prozent im Durchschnitt. Kärnten (20) und die Steiermark (19 Prozent) liegen knapp unter dem Schnitt, Niederösterreich (18) und das Burgenland (17) deutlich darunter.
Theoretisch könnten bei den 183.000 infizierten Schulkindern auch Mehrfach-Infektionen enthalten sein. Wer sich mit dem Virus infiziert, gilt laut AGES in der Regel nämlich nach drei Wochen als genesen. Wer nach Ablauf dieser Frist neuerlich positiv getestet wird, wird erneut in die Infektionsstatistik aufgenommen. Wie viele Fälle das sind, geht aus den laufenden Veröffentlichungen nicht hervor.
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