Wenn die Bundesregierung am 5. März sämtliche G-Regeln über Bord wirft, darf wieder jeder ohne Test am Wirtshaustisch Platz nehmen. Getestete Ungeimpfte sind bereits seit Samstag wieder willkommene Gäste.
Hilfsmaßnahmen hätten gegriffen
„Trotzdem kann die Gastronomie nicht gleich von null auf hundert fahren. Die Lockerungen tun dem Geiste gut, aber vor dem Frühsommer rechne ich mit keinem Normalbetrieb“, sagt Wirtesprecher Stefan Sternad von der Wirtschaftskammer, der trotz recht verhaltener Semesterferien positiv bleibt: „Die Hilfsmaßnahmen haben gegriffen. Wir haben trotz Lockdowns eine niedrige Quote an Betriebsschließungen und dürfen uns sogar über Neueröffnungen freuen!“
Die Politik hat keine Sekunde lang an die Catering-Szene gedacht. Diese Unsicherheit schlägt auf die Psyche!
Adolf Kulterer, Chef-Caterer aus Klagenfurt
Doch Corona hat die Branche verändert
Viele Gäste haben sich mittlerweile daran gewöhnt, ihr Essen zu bestellen oder selbst zu kochen. Die meisten Lokale bieten inzwischen einen Liefer- oder Abholservice. Andere kämpfen damit, motivierte Mitarbeiter zu rekrutieren. „Darauf müssen wir mit neuen Konzepten reagieren“, meint Sternad: „In Villach arbeiten wir gerade an einem solchen. Digitalisierung ist gefragter denn je, denn Wirte brauchen nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Entlastung und Prozessoptimierung!“
Ich hoffe, dass die Politik ihre Hausaufgaben über den Sommer erledigt. Noch so ein Herbst zer- stört nicht nur die Gastro!
Stefan Sternad, Wirtesprecher der WKO
Dania Sirovica hat ihr Lokal Trivida in Klagenfurt wegen großer Planungsunsichertheiten geschlossen und auf Lieferservice umgestellt: „Das läuft gut!“
Wir haben die ruhige Zeit genutzt und unsere Pizzeria generalsaniert. Rechtzeitig zur Eröffnung wurde gelockert.
Gerhard Leitner, Giuseppe’s Pizzeria in Faak
Sprung von 2 auf 3 G spürbar
Im Villacher Gasthaus Josef sei der Sprung von 2 auf 3 G am Samstag spürbar gewesen, schildert Wirtin Gudrun Reinthaler: „Bei uns war die Hölle los! Wenn ein Ungeimpfter ausgesperrt bleibt, verzichtet oft die ganze Familie aufs Wirtshaus. Und das merkt man.“ In Giuseppe’s Pizzeria am Faaker See hat man den jüngsten Lockdown genutzt, um zu renovieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.