Nach einer kurzen Atempause am Sonntagabend regiert an der Alpennordseite wieder der Sturm. Am Sonntag dominiert hier noch ein Randtief die windige Wetterlage, zum Wochenbeginn bringt dann bereits das nächste Sturmtief namens „Antonia“ Regen und Schnee. Ob es in diesem Winter übrigens tatsächlich viel mehr stürmt als sonst, verrät ein Experten-Blick auf die Wetteraufzeichnungen. In Wien jedenfalls wackelt der Sturmtage-Rekord bereits ...
Zunächst ein Ausblick: Am Sonntag ziehen laut der Unwetterzentrale (UWZ) an der Alpennordseite einige Wolken durch, entlang der Nordalpen gehen ein paar Schauer nieder. Die Schneefallgrenze liegt anfangs zwischen 600 Metern im Mühlviertel und etwa 1000 Metern in den Alpen. Tagsüber lassen die Schauer nach und abseits der Alpen lockern die Wolken etwas auf. Im Süden lockern anfängliche Nebelfelder auf und häufig scheint die Sonne. An der Alpennordseite weht lebhafter bis kräftiger Westwind, vom Mühl- und Waldviertel bis zum Wienerwald gibt es auch stürmische Böen. In der Nacht verdichten sich die Wolken zunehmend, gegen Morgen ziehen aus Bayern kräftige Schauer und mitunter auch Gewitter mit stürmischen Böen auf.
Am Montag ziehen in den Morgenstunden an der Alpennordseite kräftige Schauer und einzelne Gewitter durch, in den Alpen regnet und schneit es vorübergehend kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt von 1000 gegen 700 Meter hin ab. Der Wind frischt stürmisch aus Nordwest auf, in exponierten Berglagen gibt es orkanartige Böen. Tagsüber ziehen im gesamten Land weitere Schauer durch, besonders vom Bodensee bis nach Oberösterreich sind auch vereinzelte Graupelgewitter dabei. Der Wind weht an der Alpennordseite, inneralpin und im Osten kräftig bis stürmisch aus West bis Nordwest. In der Nacht stauen sich im westlichen Bergland weitere Schauer, die Schneefallgrenze sinkt auf 600 Meter ab und in höheren Tallagen sind vor allem im Arlberggebiet einige Zentimeter Neuschnee in Sicht.
Am Dienstag dominieren dann an der Alpennordseite die Wolken und von Vorarlberg bis in die Obersteiermark gehen zunächst noch einige Schauer nieder. Im Osten ziehen nur einzelne Schauer durch und im Süden bleibt es trocken, im Tagesverlauf lassen die Schauer generell nach. Der Wind weht lebhaft bis kräftig mit stürmischen Böen aus West bis Nordwest, in den Südalpen wird es föhnig.
Rekord an Sturmtagen in Wien wackelt
Wie die Wetterexperten der UWZ schildern, ist die Gesamt-Sturmlage nicht ganz so außergewöhnlich wie man vielleicht annehmen würde, in Wien gab es aber tatsächlich „deutlich mehr Tage mit stürmischen Böen als üblich“. 31 waren es in diesem Winter mit Böen über 60 km/h. In einem gewöhnlichen Winter kommt Wien im Mittel auf 19 Tage. Der Rekord aus dem Winter 1975/76 liegt bei 36 Tagen - ist also in Reichweite.
Die bislang höchste Windspitze in diesem Winter war laut UWZ allerdings mit 102 km/h „eher unauffällig“. Denn etwa im Winter 2006/07 wurden beim Orkan „Kyrill“ bis zu 122 km/h gemessen. Im Jahr 1975/76 bescherte den Wienern der „Capella“-Orkan sogar bis zu 135 km/h. Generell könne man in Österreich aber „keine Zunahme an Stürmen beobachten“. Und der Blick auf Gesamt-Europa zeigt sogar eine „leichte Abnahme“ an Stürmen.
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