Die Untersuchung in Oberösterreich war ursprünglich vom Landesschulrat initiiert worden. Anfangs sei das Interesse gering gewesen, so Umwelt-Landesrat Rudi Anschober am Dienstag, nur 25 Schulen hätten sich zunächst für eine Messung angemeldet. Dann wurde aber bereits im Physikkabinett der ersten untersuchten Einrichtung eine extrem hohe Quecksilberkonzentration festgestellt.
"Unerklärliche gesundheitliche Beschwerden"
Eine Lehrkraft, die den Raum als Büro genutzt hatte, habe unter unerklärlichen gesundheitlichen Beschwerden gelitten und sei sogar frühzeitig pensioniert worden, beschrieb Anschober. Schließlich nahmen 350 Schulen an dem Messprogramm teil.
In erster Linie wurden die 305 Chemie- und Physiksäle genau unter die Lupe genommen. In 250 dieser Räume wurde die Belastung als unbedenklich eingestuft, in 47 wurden einfachere Maßnahmen wie vermehrtes Lüften empfohlen. In acht Sälen waren die Werte so hoch, dass eine fachgerechte Reinigung nötig war, einige waren sogar zeitweise für den Unterricht gesperrt. Zum Teil war detektivische Kleinarbeit nötig: In einer Schule wurden beispielsweise 20 Gramm Quecksilber im Siphon eines Waschbeckens entdeckt.
Gefahr in Klassenzimmern besonders hoch
Teilweise seien auch Klassenzimmer betroffen gewesen, so Anschober. Weil sich die Schüler dort wesentlich länger aufhalten als in Chemiesälen, sei früher mit gesundheitlichen Auswirkungen - Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zur Schädigung des Nervensystems - zu rechnen. Ähnliches gelte auch für Kabinette, die zwar von vornherein nicht für den Daueraufenthalt gedacht seien, aber oft als Büros genutzt würden. Die Prüfer stellten fest, dass in einigen Schulen mehrere Kilogramm Quecksilber gelagert werden.
Ob auch andere Schulen in Österreich mit Quecksilber verseucht sind, ist derzeit noch unklar.
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