150 Bewerbungen in NÖ

Wiener Lehrer zieht es wegen Parkpickerl aufs Land

Niederösterreich
22.02.2022 06:00

Die verschiedenen Lehrergewerkschaften in Wien debattieren aktuell über eine veritable „Stadtflucht“ von Pädagogen nach Niederösterreich und ins Burgenland. Grund dafür, soll auch das kommende Parkpickerl sein. Eine blau-gelbe Lehrerin kann den Umstand nur bestätigen - doch es gebe auch weitere Mängel, wird betont.

Die unabhängigen Gewerkschafter im öffentlichen Dienst sind sich sicher: „Viele nach Wien pendelnde Pädagogen haben jahrelang auf eine Arbeitsstelle in Wohnnähe gewartet. Nun bekommen sie dieses Angebot, kündigen in Wien und wechseln in ihre Wohngemeinde. Dass dabei ab März fehlende Parkmöglichkeiten das Fass zum Überlaufen bringen können, trifft in Einzelfällen zu.“

Rund 150 Bewerbungen pro Jahr aus Wien
Schon vor Corona und Parkpickerl hat sich diese Entwicklung abgezeichnet, die heimische Bildungsdirektion rechnet auf Nachfrage der „Krone“ vor: Die Tendenz, dass Pädagoginnen und Pädagogen von Wien nach Niederösterreich wechseln wollen, gäbe es schon seit längerer Zeit. So langen jedes Jahr rund 150 Bewerbungen aus Wien im weiten Land ein, heißt es.

Die Hintergründe des aktuellen Exodus sind zwar vielschichtig, - Stichwort Brennpunktschule und soziales Gefälle. Doch oftmals geht es jetzt einfach um die Parkplatzsituation, erklärt eine Wiener Volksschullehrerin aus dem Bezirk Mistelbach: „Ich kenne selbst mehrere betroffene Kolleginnen. Eine Pädagogin ging nach Niederösterreich, weil sie jetzt im Umfeld der Schule parken kann und nicht mehr so ewig fährt. Und eine weitere Kollegin geht auch weg, weil sie es ohne Parkplatz nicht schafft, ihre Kinder in die Schule zu bringen und rechtzeitig am Arbeitsplatz zu sein. Vielen Lehrern werden jetzt die Parkplätze weggenommen, die Situation wird immer schlechter“, so die Weinviertlerin.

Zusätzlich werden nun auch die Stellplätze in den Wiener Randbezirken teurer. Schon jetzt müssen die Lehrer monatlich 100 Euro und mehr berappen.

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Die Chancen für Bewerber stehen aktuell sehr gut. Die Personaldecke ist zwar ausreichend dick, aber natürlich gibt es in einigen Fächern Bedarf.

Claudia Andre, Vorsitzende der NÖ-Landeslehrer

Die NÖ-Kollegen hoffen indes auf tatkräftige Unterstützung, die Chancen stehen jedenfalls gut, so Claudia Andre von den NÖ-Landeslehrern.

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