Mordversuch in Graz

18-jährige Frauen stachen 13-mal auf ihr Opfer ein

Die Mondscheingasse in Graz. Hier legte das Duo auch einen Brand in einem Haus.

(Bild: Christian Jauschowetz, Krone KREATIV)

Dass ein Grazer Student noch lebt, grenzt an ein Wunder. Der 22-Jährige wurde mit zwei Messern brutal attackiert. Die mutmaßlichen Täter: zwei erst 18-jährige Frauen, die sich ihre Opfer Sonntagfrüh wahllos suchten. Auch ein junger Iraker kam gerade noch mit dem Leben davon. Die Verdächtigen kamen in Haft - wegen zweifachen versuchten Mordes.

Kein Vorfall in der Serie von blutigen Messerattacken sorgt aktuell für so viel Entsetzen wie jener Sonntagfrüh in Graz: Zwei erst 18-jährige Frauen hätten beinahe zwei Morde begangen. Warum? Einfach so. Ihre Opfer waren zur falschen Zeit am falschen Ort.

„Sie hatten zwei Messer“
Ein Student besuchte in der Mondscheingasse einen Freund. Während er vor dem Haus wartete, sprachen ihn die jungen Frauen, die zuvor in einem Haus in der Nähe ein Feuer in einem WC gelegt hatten, an. Dann stachen sie zu, 13-mal! „Mit zwei Messern“, glaubt sich der 22-Jährige zu erinnern. Ins Gesicht, in den Hals und auch noch in den Rücken, als er zu fliehen versuchte.

Am Tatort waren noch lange Spuren der lebensgefährlichen Attacke zu sehen.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Sein Freund kam ihm rettend zur Hilfe, die beiden zierlichen 18-Jährigen liefen über den Jakominiplatz Richtung Radetzkybrücke davon. Unterwegs pöbelten sie Passanten an, bedrohten sie mit dem Umbringen.

Dann geriet ein Iraker auf einem Fahrrad in ihr Visier. Sie machten dem 17-Jährigen Komplimente, lenkten ihn ab - und stachen erneut zu. Der Iraker konnte fliehen, erlitt aber Verletzungen an der Schläfe. Die Verdächtigen wurden festgenommen, Beamte des Kriminalreferates Graz (Fachbereich 1) ermitteln auf Hochtouren.

Mögliche Zeugen oder weitere Opfer sollen sich bitte dringend melden: 059133/65-3333.

Die beiden Tatverdächtigen wurden in die Justizanstalt Jakomini eingeliefert, es wurde ein Antrag auf U-Haft gestellt.

Christian Kroschl, Sprecher der Staatswanwaltschaft Graz

„Wir haben am Montag wegen zweifachem Mordversuch Antrag auf Untersuchungshaft gestellt“, berichtete Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Und die Mädchen? Die schieben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Beide sollen unter Drogen- und Alkoholeinfluss gestanden sein. Ein toxikologisches Gutachten ist noch ausständig.