So hat der Kreml-Chef nun die Augenhöhe geschafft: US-Präsident Biden ist unter der Kriegsdrohung zu einem Gipfeltreffen bereit!
Putin hatte in seiner Wutrede von 2007 erstmals gegen die NATO-Osterweiterung gewettert. In den Jahren danach hielt er sich - vom Westen missverstanden - nur zurück, weil die Rüstung erst hochgefahren werden musste. Spätestens nach dem US-Debakel von Kabul sah er den Zeitpunkt gekommen für die große Generalabrechnung.
Bezüglich der Ukraine trat Putin zuletzt auch als Historiker auf. Er beschwor das „gemeinsame Volk“, denn die Ukraine sei das „Herzstück des alten Russland“. (Ganz anders die Haltung zur Volkstumsfrage bezüglich Österreich. Österreich war zwar das Herzstück des alten Deutschland, wurde aber in der Moskauer Deklaration 1943 als eigenes Volk anerkannt.)
Alternde Herrscher sind nur noch von Jasagern umgeben. Vielleicht wurde Putin fehlberaten: dass alle russischsprachigen Ukrainer befreit werden wollten und die Truppen mit Jubel begrüßen würden.
Ein gefährlicher Irrtum! Erst Putins Druck seit 2014 hat die Ukrainer zu einer Gesamt-Nation zusammengeschweißt. Grotesk: Putin ist gleichsam der Gründer der Nation (auf Englisch: „Nation Builder“). Nicht einmal die Moskauer „Völkermord“-Propaganda hilft: Die Ukraine ist für Putin-Russland verloren. Sie würde unter einem Moskauer Besatzungs-Regime zum zweiten russischen Afghanistan werden.
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