Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) will in Lienz ein drittes Mal zur Stadtchefin gewählt werden. Der neue Gemeinderat wird wesentlich bunter. Die „Krone“ traf die Stadtchefin zum Gespräch.
„Krone“: Frau Blanik, Sie haben es 2011 geschafft, die ÖVP-Hochburg Lienz zu erobern. Was hat sich seitdem in Lienz verändert?
Elisabeth Blanik: In der ersten Periode war ich Bürgermeisterin mit einer absoluten Mehrheit der ÖVP. Bei der nächsten Wahl hat es sich insofern verändert, weil wir eine Mandatserhöhung hatten. Wir haben in der Innenstadt mehrere Straßen und Gassen umgebaut und dazu schon 2011 mit dem Mobilitätszentrum und der Hauptplatzarbeitsgruppe begonnen. Zwei große Themen waren das Schwimmbad und die Nord-Schule.
Dieser Wahlkampf hat jetzt insgesamt eine andere Qualität, jedoch nicht im positiven. Es hat sich dank einer Gruppierung eine eigene Dynamik entwickelt.
SP-BM Elisabeth Blanik
In Lienz gibt es mit acht Fraktionen eine neue Situation. Inwiefern beeinflusst die Vielfalt den Wahlkampf?
Ich habe ja einige Landtagswahlkämpfe miterleben dürfen. Dieser Wahlkampf hat jetzt insgesamt eine andere Qualität, jedoch nicht im positiven. Es hat sich dank einer Gruppierung eine eigene Dynamik entwickelt. Empfindlichkeiten sind da fehl am Platz.
Wie es im Gemeinderat künftig aussieht, ist schwer vorauszusagen. Es wird aber bunter und vielfältiger sein.
Je mehr Fraktionen im Gemeinderat sind, desto demokratischer, aber auch komplexer werden die einzelnen Themen zu bearbeiten sein. Im Vorfeld braucht es immer viel Abstimmung. Es wird demokratischer, bunter, herausfordernder und spannender.
Auf welche Themen kommt es im Wahlkampf an?
Für mich ein zentrales Thema ist die Volksschule Nord, die wird umgesetzt! Das wird eine Herausforderung, vor allem auch, weil wir Teile der Schule in eine Containerschule auslagern müssen. Der Hochwasserschutz mitten in der Stadt wird eine weitere große Baustelle. Und natürlich die Sportanlagen, egal ob Tennishalle oder Eislaufplatz, die in den nächsten sechs Jahren zu lösen sind.
Die Architektin Elisabeth Blanik ist 56 Jahre alt. Seit 2003 ist sie Abgeordnete zum Tiroler Landtag, seit 2011 auch Bürgermeisterin der Stadt Lienz. Zwischen 2016 und 2018 war die zweifache Mutter zudem SPÖ-Landesobfrau.
Osttirol hat einen Sonderstatus, nicht zuletzt auch deshalb, da es als nationales Regionalfördergebiet ausgewiesen wurde. Was kann die Stadt dazu beitragen?
Lienz hat da sicher seit 2011 eine zentrale Rolle gespielt. Ohne die Stadt wäre diese ganze Breitbandinitiative nicht möglich gewesen. Für mich als Bürgermeisterin war immer klar, dass die Stadt nur dann prosperiert und es ihr gut geht, wenn es auch dem Umland gut geht. Das bedeutet, zu schauen, dass auch in kleinen Gemeinden Glasfaser in jedem Haus ist. Es geht auch nur miteinander. Meine Vision für die Stadt ist es, wie die Tibeter sagen, „goldene Städte“ entstehen zu lassen. Der Großglockner ist ein Berg, der als heiliger Berg anerkannt wird. Wo wird eine goldene Stadt entstehen? Das wird natürlich Lienz sein.
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