Ford macht klar, wer die Führungsrolle beim neuen Pick-up hat: Die neue Generation des Ranger dient zwar auch als Basis für den kommenden VW Amarok, der Ranger behauptet sich aber vom Start weg als bad car mit Eigenschaften, die über die eines braven Lastesels hinausgehen. Zunächst kommt das Performance-Modell namens Raptor auf den Markt - und das darf bei der Präsentation gleich mal aus einem knapp über der Landebahn fliegenden Flugzeug springen. An sofort ist er bestellbar: zu Preisen ab 91.835 Euro.
Dafür bekommt man aber nicht nur richtig viel Performance (deutlich mehr als beim Vorgänger), sondern auch jede Menge Serienausstattung: u.a. 360-Grad-Kamera (mit „Split View“) mit 360-Grad-Umfeldbeleuchtung; erweiterter Fahrspur-Assistent inklusive Fahrspurhalte-Assistent; Adaptivtempomat; LED-Matrix-Scheinwerfer und LED-Matrix-Rückleuchten; aktiver Park-Assistent mit Ein- und Ausparkfunktion und teil-automatisierter Fahrzeugführung; Park-Sensoren vorn und hinten; Anhänger-Vorrichtung; zwei Abschlepphaken-vorne, einer hinten; Ford-SYNC-4-Navitainment mit 12 Zoll-Touchscreen; 640-Watt-Soundsystem von Bang & Olufsen mit zehn Lautsprechern einschließlich Subwoofer.
Für das echte Raptor-Feeling gibt es optional ein entsprechendes Paket bestehend aus Sportbügel, Laderaum-Sportreling, elektrischem Laderaumrollo sowie Laderaum-Schutzwanne inklusive 12-Volt Anschluss auf der Pritsche um 2945 Euro. Für die Ranger-Raptor-Beklebung werden weitere 1133 Euro fällig.
Sechszylinder und Super-Auspuff
Der Pick-up mit dem Dinosaurier im Namen bekommt einen komplett neuen „EcoBoost“-V6-Motor mit Twin-Turbo-Aufladung. Der Dreiliter-Benziner wurde von Ford Performance auf 288 PS und ein maximales Drehmoment von 491 Newtonmeter gepusht. Jede einzelne Fahrstufe des serienmäßigen Zehn-Gang-Automatikgetriebes hat eine individuelle Ladedruck-Kennlinie.
Mit an Bord ist ein elektronisch gesteuertes aktives Abgassystem, das in vier Stufen eingestellt werden kann. Neben einem normalen Alltagsmodus gibt es einen Flüster- sowie einen etwas lauteren Sport-Modus - und oben drauf noch den besonders lauten Baja-Modus, der nach der Wüsten-Rallye Baja California benannt und nur für den Offroad-Einsatz vorgesehen ist.
Rennsport-Technik im Pick-up
Der Motorblock besteht aus hochverdichtetem Grauguss (75 Prozent steifer als mit herkömmlichem Grauguss) und soll geringes Gewicht mit enormer Robustheit und Zuverlässigkeit kombinieren. Ford Performance verspricht eine besonders spontane Gasannahme dank des sogenannten „Anti-Lag-Systems“, das für hohen Ladedruck über den gesamten Drehzahlbereich sorgen soll. Geht der Fahrer vom Gas, bleibt die Drosselklappe noch bis zu drei Sekunden geöffnet und sorgt auf diese Weise dafür, dass der Turbolader auf Touren bleibt. Dieses System kam bei Ford erstmals im Ford GT und im Ford Focus ST zum Einsatz.
Im Vergleich zum bisherigen 2,0 Liter großen EcoBlue-Dieselmotor mit Bi-Turbo-Aufladung des aktuellen Ranger Raptor mit 213 PS spricht Ford von einem signifikanten Leistungszuwachs. Der bewährte Selbstzünder bleibt jedoch für die kommenden Versionen der neuen Ranger-Generation, die ab 2023 verfügbar sein werden, im Programm.
Hightech-Fahrwerk
Das Fahrwerk wurde komplett überarbeitet und kommt nun teilweise mit Aluminiumteilen. Außerdem hat der Raptor adaptive „FOX Live Valve-Stoßdämpfer“. Spezielles Teflon-Öl reduziert die Reibung im Vergleich zum Vorgängermodell um rund 50 Prozent. Die rennsporterprobte FOX Bottom-Out Control sorgt für maximalen Dämpfungsdruck auf den letzten 25 Prozent des Federwegs, um ein Durchschlagen zu verhindern. Ebenso kann das System die hinteren Dämpfer versteifen, um zu verhindern, dass der Ranger Raptor bei harter Beschleunigung einknickt.
Permanenter Allradantrieb, sieben Fahrprogramme
Als erster Ranger besitzt die neue Performance-Variante einen permanenten Allradantrieb mit elektronisch bedarfsgesteuertem, zweistufigem Verteilergetriebe sowie sperrbaren Differenzialen an Vorder- und Hinterachse. „Freunde der forcierten Offroad-Gangart wissen diese neuen Features besonders zu schätzen“, schwärmt man bei Ford.
Der neue Ranger Raptor hat sieben frei wählbare Fahrprogramme zur Verfügung, die eine entsprechende Abstimmung für jeden Untergrund versprechen:
Modi für den Straßenbetrieb:
Modi für die Offroad-Einsätze:
„Der Baja-Modus stellt die ultimative Stufe von Highspeed-Geländeeigenschaften dar“, unterstreicht Dave Burn, der bei Ford Performance für den Ranger Raptor zuständig ist.
Robuster Unterfahrschutz
Im Fall von Bodenkontakt wird der Raptor von einem robusten Unterfahrschutz aus 2,3 Millimeter dickem, hochfestem Stahl geschützt. Die vordere Schutzplatte ist fast doppelt so groß dimensioniert wie bei den anderen Modellvarianten der neuen Ranger-Generation. Sie bewahrt wichtige Komponenten wie Kühler, Lenkung, vordere Querträger und Motorölwanne sowie das vordere Differenzial in schroffem Gelände vor Beschädigungen. Motor und Verteilergetriebe sind ebenfalls mit speziellen Platten vor „Fremdkontakt“ geschützt.
Im Innenraum finden sich „Code Orange“-Akzente sowie zwei Displays: ein 12,4 Zoll großes Kombi-Instrument und ein zentraler 12 Zoll-Touchscreen, der Fords aktuellste Navitainment SYNC 4 steuert. Das 640 Watt starke B&O-Soundsystem wird der Auspuffanlage mit zehn Lautsprechern einiges entgegenzusetzen haben.
Die Markteinführung ist für Ende des Jahres geplant, Preise werden noch nicht genannt.
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