Sorge um Verknappung
Putin will weiterhin Gas an den Westen liefern
Während im Westen Europas aufgrund des Konflikts in der Ukraine die Sorge vor einer möglichen Gasknappheit wächst, sichert Russlands Präsident Wladimir Putin zu, weiterhin liefern zu wollen. Die angekündigten Sanktionen vonseiten der EU und der USA scheinen Russland jedenfalls kaltzulassen. Eine entsprechende Reaktion des Westens auf die Anerkennung der Separatistengebiete sei erwartbar gewesen, so Außenminister Sergej Lawrow.
Ungeachtet der Eskalation der Ukraine-Krise hat Putin laut Nachrichtenagentur Tass zugesagt, die Gaslieferungen an die Weltmärkte ohne Unterbrechung fortzusetzen. Dies habe Putin in einem Schreiben an eine Energiekonferenz in Doha in Katar versichert, berichtete die russische Nachrichtenagentur am Dienstag.
Drohpotenzial bereits verpufft?
Ein möglicher Lieferstopp Russlands, von dem Europa etwa 40 Prozent seines Erdgases kauft, galt bis vor Kurzem als die womöglich schlimmste Konsequenz einer Eskalation des Ukraine-Konflikts und damit als Druckmittel Moskaus, um westliche Sanktionen abzuwenden.
Putins Drohpotenzial in Sachen Gaslieferungen hatte zuletzt aber ohnehin deutlich abgenommen. Während die Speicher hierzulande noch gut gefüllt sind, zeigen Berechnungen des Brüsseler Thinktanks „Breugel“, dass Europa auch bei einem Totalausfall russischen Gases noch durch den restlichen Winter kommen würde. Hierbei kommt auch die zusätzliche Versorgung aus den USA zu Hilfe.
Russland an Sanktionen „gewöhnt“
Die USA und die EU bereiten zur Stunde neue Sanktionen gegen Russland vor, nachdem Putin die Separatistengebiete Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine als unabhängig anerkannt und Truppen entsandt hatte. Außenminister Lawrow nannte die Reaktion des Westens auf die Anerkennung der Separatistengebiete in der Ostukraine erwartbar. Russland sei gewöhnt an Sanktionen, fügte er hinzu.
OSZE berichtet von Gefechten
Die EU-Außenminister werden nach Angaben des italienischen Ressortchefs Luigi Di Maio bei ihrem Treffen in Paris am Dienstag grünes Licht für Sanktionen gegen Russland geben. Italien sei überzeugt, dass die Strafaktionen fortgesetzt werden sollten. Die OSZE berichtete nach Angaben von Diplomaten von einem erneuten Beschuss an der Kontaktlinie zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischem Militär. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beobachtet die Lage in der Ostukraine.
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