Rund 22 Prozent der Einwohner Österreichs - mehr als jeder Fünfte - hatten Anfang Februar weder einen ausreichenden Corona-Impfschutz, noch waren sie gültig genesen. „Dabei haben 69 Prozent der Bevölkerung ein aufrechtes Impfzertifikat und der Anteil der nur Genesenen beträgt neun Prozent“, berichtete Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag. Die Impfquote hängt stark vom Bildungsniveau und der Erwerbstätigkeit ab. Auffällig ist zudem: Von den Kindern im schulpflichtigen Alter sind viele nur genesen.
So waren am 3. Februar 18 Prozent der Kinder zwischen fünf und neun Jahren geimpft, allerdings weitere 19 Prozent dieser Altersgruppe nur genesen. Ab dem zehnten Geburtstag steigen die Anteile der Geimpften stark an. Die Zehn- bis 14-Jährigen haben eine Impfquote von 42 Prozent (siehe Grafik unten). Zudem gibt es hier mit rund 20 Prozent den höchsten Anteil an nur Genesenen, so die Auswertung anhand aktuell gültiger Kriterien des Grünen Passes, die im Auftrag des Gesundheitsministeriums erstellt wurde.
In der Altersgruppe 20 bis 24 Jahre liegt die Impfquote bei 73 Prozent, weitere elf Prozent sind nur genesen. Danach gehen die Anteile der Geimpften bis zur Altersgruppe der 30- bis 34-Jährigen leicht zurück auf rund 70 Prozent. Ab 35 Jahren steigt die Impfquote kontinuierlich bis ins hohe Erwachsenenalter an, während der Anteil der nur Genesenen abnimmt. Die höchsten Anteile von Personen mit aufrechten Impfzertifikaten zeigten sich in den Altersgruppen zwischen 75 und 84 Jahren, mehr als 87 Prozent sind hier geimpft oder geimpft und genesen. Rund zwei Prozent sind nur genesen.
Erwerbstätige viel öfter geimpft
Bereits Anfang Oktober zeigte sich eine hohe Impfbereitschaft bei Studenten, die gibt es weiterhin. „Die Impfquote liegt unter 25- bis 64-Jährigen mit Hochschulabschluss mit knapp 82 Prozent deutlich höher als bei Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss mit 69 Prozent“, erläuterte Statistik-Chef Thomas in einer Aussendung. Personen in aktiver Erwerbstätigkeit weisen eine deutlich höhere Impfquote (76 Prozent) auf als nicht Erwerbstätige (71 Prozent).
Innerhalb der Erwerbstätigen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Bei Lehrern und anderem Erziehungspersonal gibt es etwa mit 81 Prozent einen hohen Anteil von Geimpften. 82 Prozent sind es in der öffentlichen Verwaltung, noch höher ist die Impfquote unter den Informations- und Kommunikationsberufen, wo 83 Prozent geimpft oder zusätzlich noch genesen sind.
Niedrigster Geimpften-Anteil am Bau
Die geringsten Impfquoten finden sich in der Baubranche mit 68 Prozent und in der Land- und Forstwirtschaft mit 70 Prozent. In der Baubranche waren jedoch rund 17 Prozent im vergangenen halben Jahr von einer Covid-19-Infektion betroffen (fünf Prozent geimpft und genesen, zwölf Prozent nur genesen). In der Warenherstellung waren es insgesamt 16 Prozent. Auch im Handel, im Gesundheitswesen sowie in der Beherbergung und Gastronomie lag der Anteil der Genesenen insgesamt über 15 Prozent, während er in der Informations- und Kommunikationsbranche mit knapp elf Prozent wesentlich niedriger war.
Die Impfquote (inklusive jener, die geimpft und genesen sind) bei österreichischen Staatsbürgern liegt mit 72 Prozent deutlich über jener von Personen ohne österreichische Staatsangehörigkeit mit 55 Prozent. Bei der Betrachtung nach Geburtsland ist der Unterschied weniger stark - in Österreich Geborene weisen generell eine Impfquote von 70 Prozent auf, nicht in Österreich Geborene liegen bei 64 Prozent.
Afghanen öfter geimpft als in Österreich Geborene
Aber auch hier gibt es wesentliche Unterschiede bei den einzelnen Herkunftsländern: In Tschechien geborene Personen mit 74 Prozent sowie in Deutschland oder Afghanistan geborene Personen mit je 73 Prozent haben sogar eine höhere Impfquote als in Österreich Geborene. Dagegen ist die Impfquote bei Personen, die in Rumänien (48 Prozent) oder Russland (51 Prozent) geboren wurden, sehr niedrig. Hier ist zu beachten, dass vermutlich ein Teil der im Ausland erfolgten Impfungen im Nationalen Impfregister Österreichs nicht nachgetragen wurde, betonte die Statistik Austria.
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