Schlechte Öffi-Anbindung am Stadtrand und diffuse Ausnahmezonen: Wenige Tage vor der Pickerl-Einführung sind noch viele Fragen offen.
Rund 300.000 Menschen pendeln täglich nach Wien. Sie alle sind von der Parkpickerl-Erweiterung betroffen, viele Fragen sind noch ungeklärt. Aber auch Pensionisten, die in der Stadt leben und auf das Auto oder pflegende Angehörige angewiesen sind, stehen vor einem Problem. Auch die angespannte Personalsituation bei einigen systemrelevanten Berufsgruppen wird durch das Parkpickerl verschärft. Zudem sind Wiener, die einen Zweitwohnsitz in einem anderen Bundesland haben, benachteiligt. Die Ausnahmebewilligung gilt bislang lediglich für Kleingartenbesitzer.
Hinzu kommt, dass nicht ausreichend Garagenplätze vorhanden und P&R-Anlagen nicht richtig, etwa bei U-Bahnen positioniert sind. Wie Anfang Februar bekannt wurde, werden räumliche Parkpickerl-Ausnahmen gelten. Darunter fallen Teile der Donauinsel, das Gebiet des Oberen Heubergs oder Teile von Kalksburg.
Parkpickerl-Ausnahmen nicht nachvollziehbar
Zum Teil ist aber unverständlich, wo das Parkpickerl gilt und wo nicht. Die Situation in Penzing verdeutlicht die diffuse Lage. Während der Wolfersberg von der Parkraumbewirtschaftung ausgenommen ist, sind es die Siedlungen Kordon und Jägerwald nicht, obwohl dort gleichartige Mobilitätsverhältnisse vorherrschen.
Die ÖVP Wien präsentierte am Dienstag ihre Lösungsansätze. Nach wie vor wird ein Zonenmodell als geeigneter erachtet. Kritik wird ebenso am einheitlichen Kurzparkzonentarif geübt, es soll zwischen Innen- und Außenbezirken unterschieden werden.
Es ist unbestritten, dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, insbesondere in den Außenbezirken, dringend vorangetrieben werden muss. Nur so stellt dies eine Alternative dar.
ÖVP-Verkehrssprecherin Elisabeth Olischar
Auch die öffentlichen Verkehrsmittel könnten erst eine echte Alternative sein, wenn sie in den Außenbezirken besser ausgebaut sind. „Es kann nicht sein, dass man mit den Öffis doppelt so lang in die Arbeit braucht“, so ÖVP-Verkehrssprecherin Elisabeth Olischar.
Die Stadt kontert, dass das Pickerl seit vielen Jahren in 18 Bezirken funktioniert. Noch bei jeder Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung wurden Ausnahmen für gewisse Berufsgruppen gefordert. „Diese kann es nicht geben, denn wo fängt man an, wo hört man auf?“, so Markus Raab von der MA46.
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