Firmen-Offensive

Psychische Belastung ist im Job kein Tabu mehr

Digitalisierung und Arbeitsdruck verlangen Mitarbeitern viel ab.

(Bild: Malena Brenek)

Quarantäne, Krankenstände, geschlossene Kinderbetreuungseinrichtungen, Maskenpflicht, Homeoffice - die Coronakrise zwang Mitarbeiter wie Firmen zur Improvisation. Parallel dazu stieg auch der Arbeitsdruck, wie die Arbeiterkammer aufzeigte. Immerhin: Psychologische Beratung ist im Arbeitsalltag kein Tabu mehr.

„A Mensch mecht’ i bleibn und ned zur Nummer mecht’ i werdn“, singt Wolfgang Ambros. Für manche Beschäftigte ist das ein frommer Wunsch. Die Stimmung im Betrieb ist angespannt, der Arbeitsdruck ist hoch.

Doch es geht auch anders. So verrieten LIWEST-Personalchefin Maria Gratzl und Michael Hinterwirth, der in der Organisationsentwicklung der Technologiefirma tätig ist, bei einer Online-Veranstaltung von TeamEcho, dass unter den 200 Mitarbeitern im Vorjahr die psychischen Belastungen erhoben und so auch Maßnahmen gesetzt wurden.

Digitales Format zur Stärkung der Resilienz
Zur Stärkung der Resilienz der Beschäftigten wurde ein digitales Format gestartet, in dem Übungen für daheim gezeigt werden. „Das wird gut angenommen“, sagt Gratzl. Auch Suchtprävention wird aus der Tabu-Zone geholt.

Raiffeisen Oberösterreich baute zuletzt ihr Angebot der psychologischen Beratung aus. Schlüsselfigur ist hier ein Betriebspsychologe, der für vertrauliche Gespräche zur Verfügung steht. „In der Coronakrise wurde deutlich, dass es viele herausfordernde Situationen und Themen gibt, bei denen eine Fachperson unterstützend zur Seite stehen kann“, sagt RLB-OÖ-Sprecher Michael Huber.