Kein Wohnbedarf

Multimillionär Wolf gibt Gemeindewohnung zurück

(Bild: Martin Jöchl, Krone KREATIV)

Mein Nachbar, der Multimillionär. Wie berichtet, hat Siegfried „Sigi“ Wolf zwar Geld Ende nie, aber in einem Gemeindebau in Wien-Favoriten immer noch eine sozial geförderte Mietwohnung. Und die war bis zum Schluss auch gepflegt: Die Post wurde abgeholt, immer wieder waren Verwandte des MAN-Investors an der Adresse gemeldet.

Aber wie kam es überhaupt dazu? Wolf bekam die Wohnung in jungen Jahren, als Lehrling, er investierte damals auch ein bisschen Geld, um die Bleibe ein bisschen aufzuhübschen. Dann wurde Wolf reich, die Wohnung aber blieb ihm - wohl aus nostalgischen Gründen. Während aktuell 17.000 Personen auf eine Gemeindewohnung warten, behielt er seine als eine Art Museum.

Nun ist aber Schluss damit. Der Millionär wurde von Wiener Wohnen aufgefordert, das Quartier zurückzugeben – dem kommt Wolf, wie die „Krone“ erfahren hat, auch nach. Mit Ende Februar soll der Mietvertrag demnach gekündigt sein.

Und so bizarr sind die aktuellen Regelungen: Der Investor hätte die Wohnung behalten können, wenn er sie als Hauptwohnsitz nutzen würde. Er könnte sein Imperium also problemlos aus Favoriten leiten – wegen der sozialen Durchmischung. Da er dies aber offensichtlich nicht tut, hat er keinen „begründeten Wohnbedarf“.

Wolf und seine Verwandten waren, wohl auch durch Abwesenheit, gute und ruhige Nachbarn. Beschwerden gab es nie, auch keine Zahlungsrückstände.