Krise in der Ukraine:
Rumänien kann bis zu 500.000 Flüchtlinge aufnehmen
Rumäniens Verteidigungsminister Vasile Dincu (Postkommunisten/PSD) hat am Dienstag angesichts der Eskalation im Ukraine-Konflikt bekannt gegeben, dass sein Land gegebenenfalls „bis zu 500.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen“ kann. Der Kontingenzplan der rumänischen Behörden sehe vor, dass „alle größeren Städte“ unweit der knapp 650 Kilometer langen Grenze zur Ukraine Aufnahmezentren und Camps für eventuelle Flüchtlinge einrichten, sagte Dincu.
Zwar rechne man nicht mit massiven Flüchtlingsströmen in Richtung Rumänien, da 2014, nach der Annektierung der Krim durch Russland, die meisten Flüchtlinge Polen vorgezogen hätten, doch müsse man „auf alle Situationen, einschließlich einer Flüchtlingszahl in dieser Höhe, vorbereitet“ sein, so der Minister.
Mehrheit der Rumänen befürwortet Flüchtlingsaufnahme
Den am Dienstag veröffentlichten Ergebnissen einer Umfrage des rumänischen Meinungsforschungsinstituts Avangarde zufolge befürworten zwar 61 Prozent der Rumänen eine Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine, doch ist fast der gleiche Prozentsatz der Meinung, dass das Land sowohl logistisch als auch finanziell viel zu schlecht aufgestellt ist, um ein derartiges Unterfangen zu stemmen
Lesen Sie auch:
Slowakei bereitet sich auf Flüchtlingswelle vor
Das ebenfalls direkt an die Ukraine grenzende EU- und NATO-Land Slowakei hat unterdessen die Kampfbereitschaft seiner Armee erhöht. Verteidigungsminister Jaroslav Nad erklärte am Dienstag nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates der staatlichen Nachrichtenagentur TASR, man rechne aber vorerst nicht mit einer direkten militärischen Bedrohung, sondern bereite sich auf eine mögliche Flüchtlingswelle vor.
Wladimir Putin hat in seiner langen Rede praktisch das Recht der Ukraine auf einen eigenen Staat bestritten.
Die slowakische Staatspräsidentin Zuzana Caputova
Italien bereitet finanzielle Hilfe für Kiew vor
Die italienische Regierung bereitet finanzielle Hilfen für die Ukraine vor, deren Wirtschaft durch die anhaltende Krise mit Russland schwer getroffen wurde. Dies sagte der italienische Außenminister Luigi Di Maio am Dienstag. „Wir erstellen einen Fahrplan, um der Ukraine, die sich derzeit in offensichtlichen Schwierigkeiten befindet, finanzielle Hilfe zukommen zu lassen“, sagte Di Maio.
Italiens Ministerpräsident Mario Draghi hat das Vorgehen Russlands im Ukraine-Konflikt verurteilt. „Es handelt sich um eine inakzeptable Verletzung der demokratischen Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine“, sagte der 74-Jährige am Dienstag in Rom. Draghi stehe in ständigem Austausch mit den Verbündeten, um eine friedliche Lösung der Krise zu finden und einen Krieg „im Herzen Europas“ zu vermeiden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.