Der französische Flugzeughersteller Airbus macht Dampf bei der Erprobung eines Wasserstoff-Antriebs: Ein erstes Demonstrationsflugzeug auf Basis des Airbus A380 mit einem Wasserstofftank und Zusatztriebwerk soll bis Mitte des Jahrzehnts startklar sein. Bis das erste Wasserstoff-Flugzeug im Passagierverkehr startet, dürfte allerdings noch deutlich länger dauern.
Die Entwicklung des Demonstrators sei der wichtigste Schritt in eine Ära des Fliegens mit Wasserstoff seit der Vorstellung der ersten Konzepte, sagte Technologiechefin Sabine Klauke. Gaël Méheust, Chef des Triebwerksbauers CFM, nannte die Verbrennung von Wasserstoff „eine der grundlegenden Technologien“, die sein Unternehmen entwickle und ausbaue. Bisher liefert CFM Triebwerke für klassische Mittelstreckenjets wie den Airbus A320neo und die Boeing 737 Max.
Erste Flüge mit Wasserstoff-Antrieb im Passagierverkehr bis 2035
Airbus hatte den Bau eines wasserstoffbetriebenen Passagierflugzeugs im September 2020 angekündigt. Ein Jahr darauf sagte Konzernchef Guillaume Faury der Wasserstofftechnik für Flugzeuge bereits einen Siegeszug voraus. Inzwischen hätten auch vormals skeptische Triebwerkshersteller ihre Meinung geändert. Derzeit arbeitet Airbus zusammen mit Partnern noch an den Grundlagen. Die teure Entwicklung des neuen Flugzeugs selbst müsse 2027 oder 2028 beginnen, damit der Einsatz ab 2035 gelingen könne, sagte Faury im September 2021.
Triebwerk wird umgerüstet
Damit das gelingt, wollen Airbus und CFM einen wasserstoffbetriebenen Direktverbrennungsmotor am Boden und im Flug testen. Airbus will das Flugzeug mit Tanks für Flüssigwasserstoff ausstatten. Außerdem soll am hinteren oberen Rumpfteil ein Turbofan-Triebwerk von GE montiert werden, das bis dahin auf Wasserstoff-Betrieb umgerüstet wurde. Auf diese Weise sollen die Tester die Emissionen des Triebwerks getrennt von den Emissionen der regulären Triebwerke unter den Tragflächen überwachen können. Angetrieben wird das Testflugzeug von Triebwerken herkömmlicher Technik.
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