Die Impfwilligkeit in Oberösterreich scheint auch im Vorfeld möglicher Impfpflicht-Kontrollen nicht wirklich zu steigen: Mit 27 Erstimpfungen wurde am Wochenende ein Tiefststand im Bundesland erreicht.
Derzeit würden - inklusive Genesenen - rund drei Viertel der Bevölkerung über eine gewisse Immunität verfügen, rechnete Corona-Spezialist Bernd Lamprecht in einer Pressekonferenz am Mittwoch vor. Damit die Spitäler nicht unter Druck kommen, wären aber 90 bis 95 Prozent nötig.
Neue Teststrategie erwartet
Das Land will bei den Auffrischungsimpfungen verstärkt auf den niedergelassenen Bereich setzen, zudem soll es im Sommer eine weitere Impf- und Aufklärungskampagne mit Schwerpunkt Boostern geben, kündigte LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) an. In der Frage, ob man an der Impfpflicht weiter festhalten soll, will sie sich aber nicht festlegen. Es sei „nicht Aufgabe der Politik hier Wunschvorstellungen zu entwickeln“, meinte sie und verwies auf die Kommission, die das nun prüfe. Auch welche Teststrategie sie in Zukunft präferieren würde, ließ sie offen. Nur soviel: Der Bund müsse eine Teststrategie entwickeln, „die finanzierbar ist“. Zudem fordert Haberlander eine Taskforce, die sich mit neuen Virusvarianten befasst.
OÖ noch immer Schlusslicht
Oberösterreich ist mit 65,5 Prozent Impfquote (laut Dashboard des Sozialministeriums) nach wie vor bundesweites Schlusslicht, knapp hinter Vorarlberg. Auch bei den Kinderimpfungen ist die Motivation noch ausbaufähig: Wie Medien am Mittwoch berichteten, sind laut einer IMAS-Umfrage für das Land nur 27 Prozent jener Oberösterreicher, die Kinder (bis 18 Jahre) haben, daran interessiert, diese in den kommenden zwei bis drei Monaten impfen zu lassen, 51 Prozent verneinten ein Interesse.
Bisher sind 19,2 Prozent der Fünf- bis Elfjährigen geimpft. Dabei gibt es starke regionale Unterschiede, die mit der allgemeinen Impfquote in den jeweiligen Bezirken korrelieren: Schlusslicht ist Braunau mit 10,8 Prozent, Spitzenreiter Urfahr-Umgebung mit 28,9 Prozent.
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