Steirer enttäuscht:

Erstmals seit 28 Jahren Olympia-Leermeldung

Steiermark
24.02.2022 11:00

Österreichs Olympia-Sportler bejubelten in Peking die zweiterfolgreichsten Winterspiele der Geschichte. Für die Steirer war China aber keine Reise wert. Erstmals seit Lillehammer 1994 gab’s keine Medaille. Die weiß-grünen Experten Alois Stadlober und Klaus Kröll haben allerdings Hoffnung für die Zukunft.

Alois Stadlober, der „Papst im Lager der der steirischen Nordischen“, schüttelte über den Bauchfleck der zwölf Steirer in Peking traurig den Kopf, auch wenn ihn die erste Olympia-Langlauf-Medaille seiner Tochter Teresa (die für Salzburg startet) ein wenig tröstete: „Schade! Ich war mir sicher, dass Franz-Josef Rehrl und Martin Fritz in der Kombi-Staffel eine Medaille machen - leider haben sie kein gutes Material gehabt und sind nur Vierter geworden.“

Aber die beiden zählen zur Weltspitze und haben vom Alter her 2026 in Cortina eine neue Chance. Lukas Klapfer wird da nicht mehr dabei sein - vielleicht aber Paul Walcher, Sohn der Olympioniken Achim Walcher und Maria Theurl, der ein großes Kombi-Talent ist.

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Ich war mir sicher, dass Franz-Josef Rehrl und Martin Fritz in der Kombi-Staffel eine Medaille machen.

Alois Stadlober

Mit der 38-jährigen Springer-Königin Daniela Iraschko-Stolz rechnet Stadlober auf Grund ihrer vielen Verletzungen nicht mehr für Olympia, dafür mit Lisa Hirner: „Die Damen-Kombi feiert ihre Olympia-Premiere und Lisa ist jetzt schon in den Top-Fünf.“

Alois, Theresa und Roswita Stadlober (v. l.) (Bild: urbantschitsch mario)
Alois, Theresa und Roswita Stadlober (v. l.)

Olympia-Aspiranten für den Chef des Nordischen Zentrums in der Ramsau sind neben Mika Vermeulen und Lisa Unterweger auch die Biathleten David Komatz und Harald Lemmerer, wenn sie sich läuferisch verbessern, dazu der Mürzzuschlager Springer David Hagen und eventuell Langlauf-Talent Magdalena Engelhardt (19), die bereits bei Junioren-WMs startet.

Bronze war greifbar
„Im Alpin-Bereich hätten wir durchaus drei Medaillen holen können“, seufzt Landesverbands-Koordinator Klaus Kröll über das Potenzial von Conny Hütter, Ramona Siebenhofer und Tamara Tippler, die Bronze nur um drei Hundertstel verpasst hat, „sie haben sich gut verkauft, aber leider zählt bei Olympia außer den Top-Drei gar nichts.“ Kröll hofft, dass die Mädels in vier Jahren wieder am Start sind.

Klaus Kröll trauerte mit den Alpinen. (Bild: Pail Sepp)
Klaus Kröll trauerte mit den Alpinen.

Weitere Alpin-Hoffnungen der speed-lastigen Steiermark? Bei den Herren wäre es für die Weltcup-Läufer Daniel Danklmaier und Stefan Babinsky langsam Zeit, Konstanz an den Tag zu legen. Hoffen lassen aber Slalom-Talent Ralph Seidler sowie Stefan Eichberger, der im Europacup unter den Top-Ten ist.

Fakten

Die steirischen Medaillengewinner seit der Leermeldung 1994 in Lillehammer:

1998 Nagano: Silber: Hans Knauß (Alpin Super G)

2002 Salt Lake City: Silber: Renate Götschl (Alpin Kombination), Bronze: Wolfgang Perner (Biathlon 10 km), Mario Stecher (Nordische Kombination Mannschaft)

2006 Turin: Gold: Mario Stecher (Nordische Kombination Team Großschanze, 4 x 5 km)

2010 Vancouver: Gold: Wolfgang Loitzl (Skispringen Team) und Mario Stecher (Nordische Kombination Team), Silber: Christoph Sumann (Biathlon-Einzel Verfolgung und 4 x 7,5 km-Staffel), Bronze: Elisabeth Görgl (Alpin Abfahrt und RTL), Marion Kreiner (Snowboard Parallel RTL)

2014 SotschI: Silber: Daniela Iraschko-Stolz (Skispringen Einzel Normalschanze), Bronze: Mario Stecher (Nordische Kombination Team), Lukas Klapfer (Nordische Kombination Team), Christoph Sumann (Biathlon Staffel).

2018 Pyeogchang: Bronze: Lukas Klapfer (Nordische Kombination Einzel Normal und Team Großschanze)

Leider machte der Verletzungsteufel immer wieder die Aufbauarbeit kaputt - wie bei Michaela Heider, Julia Scheib und Manuel Traninger. „Aber Verletzungen bleiben im Skisport kaum einem erspart“, seufzt Kröll, „nur mein Ex-Kumpel Michael Walchhofer war da eine Ausnahme.“

Olympia 2026 ist nun das große Ziel - auch für Katrin Ofner und Robert Winkler (Skicross) sowie Arvid Auner (Snowboard).

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