In der englischen Hauptstadt London hat ein spektakulärer Mosaik-Fund aus römischer Zeit für Aufsehen gesorgt. Das Bodenmosaik aus dem zweiten bis frühen dritten nachchristlichen Jahrhundert wurde bei Bauarbeiten in der Nähe der London Bridge entdeckt. Laut Angaben von Archäologen gehörte es einst wohl zu einem Gebäudekomplex, in dem wohlhabende Reisende übernachten konnten und bewirtet wurden.
Wie die mit der Ausgrabung befasste archäologische Abteilung des Museums of London mitteilte, handelt es sich um den größten Mosaik-Fund in der britischen Hauptstadt seit einem halben Jahrhundert. Nach Ansicht eines Experten sind die kunstvoll verzierten Fußböden Handwerkern zuzuordnen, die als Acanthus-Gruppe bezeichnet werden.
Die Mosaike schmückten demnach einen Raum namens Triclinium, in dem die gleichnamigen Speisesofas untergebracht waren. Eines der Muster ähnelt stark einem in Trier entdeckten Mosaik. Es sei daher davon auszugehen, dass die Mosaikleger an beiden Orten arbeiteten. Dargestellt sind unter anderem stark abstrahierte Pflanzen und geometrische Muster.
Aus der Glanzzeit Londiniums
Ganz in der Nähe fanden die Wissenschaftler Spuren eines luxuriösen römischen Wohnhauses. Gefunden wurden dort kleinere Gegenstände wie beispielsweise eine elegante Haarnadel aus Knochen, eine Brosche aus Bronze und eine Nähnadel. „Diese Funde sind mit Frauen von hohem sozialen Status in Verbindung zu bringen, die sich an den neuesten Moden und Frisuren orientierten“, sagte Antonietta Lerz vom Museum of London dem „Guardian“. Es habe sich um die „Glanzzeit des römischen Londons“ gehandelt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.