In Zukunft soll mehr Augenmerk auf potenzielle Spätstarter wie den Vorarlberger gelegt werden. Zeit zum Feiern blieb für „Strolzi“ kaum, es geht am Wochenende mit Slalom-Doppelpack in Garmisch weiter
Das Ski-Märchen von Johannes Strolz macht allen Mut, spornt zu Kampfgeist und Durchhaltevermögen an, nicht nur im Sport. Und es regt auch die Entscheidungsträger im Österreichischen Skiverband (ÖSV) zu einem gewissen Umdenken an. „Früher hatten Athletinnen und Athleten den Karrierehöhepunkt im Alter zwischen 19 und 23 Jahren und haben mit 25 aufgehört“, weiß Sportdirektor Toni Giger, seines Zeichens ja leidenschaftlicher Mathematiker und Statistiker. „Das hat sich um fast ein Jahrzehnt nach hinten verschoben. Für dieses Phänomen müssen wir neue, systemische Lösungen finden.“
Es müsse ein Kompromiss gefunden werden, „Älteren Chancen zu geben, ohne dass es auf Kosten nachkommender Generationen geht.“ Unserem neuen Ski-Helden Strolz bleibt nach den China-Heldentaten und dem Marathon an Ehrungen und Interviews kaum Zeit zum Verschnaufen. „Ja, es geht Schlag auf Schlag. Zeit zum Realisieren wird erst nach der Saison bleiben“, sagt der 29-Jährige.
Bereits am Samstag und Sonntag geht es im Weltcup mit dem Slalom-Doppelpack in Garmisch-Partenkirchen weiter. Dort, wo seit der WM 2011 nicht mehr Slalom gefahren wurde! Den bis dato letzten österreichischen Slalom-Erfolg in Garmisch feierte 2008 ausgerechnet Reinfried Herbst. Also genau jener Mann, der sich nun als Polizeisport-Koordinator ganz besonders um „Strolzi“ kümmert.
„Blacky“ wirkt befreiter
Auch Slalom-Chefcoach Marko Pfeifer freut sich aufs Weltcup-Comeback. „Nach dem aggressiven China-Schnee geht’s nun eher frühlingshaft weiter.“ Wie wird’s Strolz gehen? „Er ist auf der Welle, die Brust ist breit. Aber leicht wird’s nach diesem Programm nicht. Ich bin gespannt!“ Marco Schwarz zeigte bei den Trainings auf der Reiteralm „lässiges Skifahren, er wirkt jetzt befreiter“. Als solides Zwischenziel auf dem Weg zurück nach ganz vorne wurden die Top Ten ausgerufen.
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